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Es werden Posts vom Januar, 2011 angezeigt.

Vom Nutzen der Theologie für das (Gemeinde)Leben Teil III

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von Kurt Igler Theologendebatte B. Doch heißt das nun, dass alle Gläubigen Theologen werden müssen? Oder dass wir ohne Theologie nicht mehr auskommen, dass der einfache Glaube an Jesus nicht genügt? Heißt es, dass das Priestertum aller Gläubigen abgeschafft werden soll, die Kompetenz in geistlichen Fragen wieder an einige „Profis“ abgegeben werden soll? Nein, das wären verkehrte Schlussfolgerungen. Aber es heißt doch: in gewissem Sinn soll jeder Christ danach streben, ein guter Theologe zu sein. Denn jeder Christ ist in der Weise ein Theologe, dass er eine bestimmte Auffassung von Gott und der biblischen Wahrheit hat. Die Frage ist also nicht, ob Theologie oder keine, sondern ob gute oder schlechte Theologie. Wir sollen und wollen doch recht antworten, wenn man von uns Rechenschaft über den Glauben verlangt, und wir wollen doch nichts Falsches über Gott denken und sagen. Dazu hilft die Theologie, und dazu helfen gute theologische Bücher...

Vom Nutzen der Theologie für das (Gemeinde)Leben Teil II

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Von Kurt Igler 3. Wenn man weiter danach fragt, wieso man recht von Gott und der Welt denken soll, und wieso man gute Gründe für die Wahrheit der Offenbarung Gottes anführen soll, dann gelangt man zu einem dritten Grund für die Wichtigkeit der Theologie: Und zwar hängt die Notwendigkeit, Theologie zu treiben, zusammen mit dem bereits erwähnten Liebesgebot, mit dessen zweitem Teil: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe zu unseren Mitmenschen bewegt uns dazu, ihnen auch von Jesus zu sagen, ihnen auch die Liebe Gottes nahe zu bringen, damit sie glauben und gerettet werden. Wir müssen mit ihnen kommunizieren, uns ihnen verständlich mitteilen, auf sie mit ihren Fragen und Nöten eingehen und das Wort Gottes in ihre persönliche Situation hineinsprechen...

Vom Nutzen der Theologie für das (Gemeinde)Leben Teil I

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Von Kurt Igler „Wenn du Theologie studierst, wirst du den Glauben verlieren!“ „Theologie studieren bedeutet, dass Du die Bodenhaftung verlierst, dass du dich in nutzlose Spekulationen und Streitigkeiten verstrickst, dass du dich vom wirklichen Leben und praktischen Christsein entfernst.“ Solche und ähnliche Aussagen bekommt man in christlichen Gemeinden und Kreisen immer wieder zu hören. Vielleicht werden dann auch biblische Verse zitiert wie die Mahnung des Paulus an Timotheus in 1. Tim. 1,3-7 (Zitate, wenn nicht anders vermerkt, aus Luther 84): Du weißt, wie ich dich ermahnt habe, in Ephesus zu bleiben, als ich nach Mazedonien zog, und einigen zu gebieten, daß sie nicht anders lehren, auch nicht achthaben auf die Fabeln und Geschlechtsregister, die kein Ende haben und eher Fragen aufbringen, als daß sie dem Ratschluß Gottes im Glauben dienen. Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben. Davon sind einige a

Die Mär von der medialen Unabhängigkeit

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Von Kurt Igler Die meisten unserer großen (Print-)medien schmücken sich mit dem Attribut „unabhängig“. Ja, es gehört zum hehren Selbstverständnis seriöser Medien, keiner bestimmten Partei oder Interessenvertretung verpflichtet zu sein. Diffiziler wird es bei der Frage nach der Abhängigkeit von Religionen und Weltanschauungen. Mag sein, dass manche sich selbst auf diesem Gebiet als unabhängig, neutral, vorurteilsfrei betrachten, Probleme von verschiedenen, auch unterschiedlichen Standpunkten her beleuchtend. Ein Beispiel dafür lieferte vor einiger Zeit die „Presse“: zu Mel Gibsons Film über die Passion Christi kamen zwei Redakteure mit dezidiert verschiedener Beurteilung zu Wort, in meinen Augen durchaus begrüßenswert...

Wie vernünftig ist der christliche Glaube?

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Von Kurt Igler Geralt/Photoopia "Glauben heißt nicht Wissen", hört man immer wieder einmal. Und auf dem Klappentext des Bestsellers "Der Gotteswahn" von Richard Dawkins finden sich die Worte: "Religion ist irrational, fortschrittsfeindlich und zerstörerisch." Es ist ein weitverbreitetes Vorurteil, dass der Glaube (erst) dort beginnt, wo das Wissen aufhört; und dass folglich der Bereich des Glaubens immer kleiner wird, je mehr das Wissen der Menschheit wächst. Doch wie verhält es sich tatsächlich mit Verstand und Glaube, mit Vernunft und Religion? Sind sie getrennte Bereiche?  Haben Denken und Wissenschaft nichts mit Glaube zu tun, und umgekehrt der Glaube nichts mit Denken und Wissen? Oder sind sie gar miteinander deckungsgleich, sodass uns Verstand und Glaube notwendig zu den gleichen Erkenntnissen führen müssen? Die richtige Lösung liegt häufig in der Mitte, und so werde ich im folgenden argumentieren, dass Verstand und Glaube viel miteinander zu tun