tag:blogger.com,1999:blog-323399542023-11-16T08:57:03.430+01:00Kurt und die WeltBetrachtungen aus ungewöhnlicher PerspektiveKurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.comBlogger15125tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-41651567638973890742014-10-07T15:08:00.000+02:002014-10-07T16:25:12.723+02:00Gemeinsamer Ethikunterricht löst die Probleme nicht<b>Der Kampf gegen Radikalisierung der Gesellschaft muss an den Wurzeln ansetzen</b><br />
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<i>Von Kurt Igler</i><br />
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh1B0s_SIWKcn-E27K394cYCIYy3QszOfBPLADW5LXPBpTRzMxYEBqNLmhRe6633F_pEwFfzXiI3P4wFIQNShQ643aduWfrZuBEoV0kFeGTqdb6eJqFCSmJ3hgZ43QNkRz8xhzy/s1600/tree-23903.png" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh1B0s_SIWKcn-E27K394cYCIYy3QszOfBPLADW5LXPBpTRzMxYEBqNLmhRe6633F_pEwFfzXiI3P4wFIQNShQ643aduWfrZuBEoV0kFeGTqdb6eJqFCSmJ3hgZ43QNkRz8xhzy/s1600/tree-23903.png" height="191" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Bild: pixabay.com</td></tr>
</tbody></table>
In seinem Gastkommentar in "Die Presse" vom 2.10.2014 stellt Klemens Riegler-Picker eine durchaus treffende Diagnose: das europäisch-aufgeklärte Werteverständnis verliert zusehends seine Selbstverständlichkeit, ethische Grenzen werden in Frage gestellt, und die gemeinsame Wertebasis droht zu erodieren. Kein Wunder, dass ihn angesichts all dessen ein tiefes Unbehagen beschleicht.<br />
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Die Therapie in Form eines gemeinsamen Werte- und Ethikunterrichts in unseren Schulen kann jedoch nicht wirklich überzeugen, erst recht nicht die Vision eines Wertefundamentes, das “jenseits einer religiösen Überzeugung” liege, nämlich im skeptischen, aufgeklärten europäischen Humanismus. Denn der von Riegler-Picker angesprochenen Radikalisierung eines Teils der islamischen Bevölkerung kann bestimmt nicht mit unverbindlichem Wertediskurs in der Schule begegnet werden. “Radikal”, also von der Wurzel her verkehrten Ideen können nur von der Wurzel her richtige Ideen entgegengesetzt werden, welche einem welt- und menschengemäßen, wirklichkeitsgerechten Weltverständnis entspringen...<br />
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Dass dem so ist, lässt sich an den ethischen Werten und Forderungen ablesen, die Riegler-Picker anspricht. Er erwähnt die Gleichberechtigung der Frau, grundlegende Rechte allgemein, das respektvolle Zusammenleben in der Gesellschaft, also Normen, die glücklicherweise noch von einem Gutteil der Menschen in unserem Land unterstützt und gelebt werden. Wenn dieser Konsens aber tatsächlich in Gefahr ist, wenn es wieder um die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses menschlicher Würde, menschlicher Rechte, und humanen Umgangs miteinander geht, dann reicht es nicht, an diese “Werte” zu appellieren, ganz abgesehen davon, dass die Einführung des Wertebegriffs in die ethische Diskussion bei Nietzsche auf eine totale Neuordnung und Relativierung ethischer Normen abzielte. Sondern dann müssen wir wieder nach den eigentlichen Wurzeln dieser Normen fragen, nach ihrer absoluten und universalen Geltung, nach ihrer Begründung im Wesen des Menschen, der Welt, und letztlich im Wesen Gottes. All diese Fragen waren bereits Themen der antiken Philosophie, und nicht ohne Grund verankerten sie das gute Leben und Handeln in der Idee vom höchsten Gut bzw. des absolut Guten. Nur zu unserem eigenen Schaden ignorieren wir heute nach dem angeblichen Tod der Metaphysik diese Frage nach dem letzten Grund.<br />
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Denn die Aufklärung selbst ist ja in eine tiefe Krise geraten. Die selbstevidenten Vernunftwahrheiten lösen sich auf. Das Gute selbst ist eben nicht mehr selbstverständlich. Wer ich selbst wirklich bin, wer der Mensch wirklich ist, diese Fragen scheinen unbeantwortbar geworden zu sein und stürzen zahlreiche Menschen, denen es nicht mehr ausreichend gelingt, sich abzulenken, in tiefe existentielle Krisen. Die entscheidende Frage wird dann: wenn überhaupt, woher kann ich diese Dinge wissen? Wer kann mir Antwort darauf geben, wer ich bin, was der Mensch ist, und was wir tun sollen? Offensichtlich gewinnen wir überzeugende Antworten auf diese Fragen nicht aus uns selbst, nicht aus dem aufgeklärten “Humanismus” - das ist wohl eine zentrale Erkenntnis der jüngeren Geistesgeschichte. Daran knüpft sich natürlich die weitere Frage: wenn wir eine Antwort auf diese Fragen von außerhalb uns selbst brauchen, wem können wir dann für die richtige Beantwortung trauen? Wer wäre dafür der geeignete Kandidat?<br />
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Ich bestreite, dass es die Ethiklehrer mit “Äquidistanz zu allen Religionen” sind. Ich glaube auch nicht, dass man im Sinne von Hans Küng die verschiedenen Religionen auf eine gemeinsame ethische Substanz abklopfen und so ein hinreichendes „Weltethos“ herausdestillieren kann.<br />
Nein, der Weg vorwärts ist in gewisser Weise einfacher, aber auch viel unbequemer: wir müssen neu die Wahrheits- und Handlungsansprüche der Religionen ernst nehmen, sie miteinander vergleichen, und schließlich eine entschiedene Wahl zwischen ihnen treffen. Wir müssen fragen: was spricht für Jesus, was für Buddha, was für Mohammed? Was sagen sie über das Wesen Gottes und des Menschen? Wie sieht es mit der Übereinstimmung von Worten und Taten im Leben der Religionsstifter aus - übrigens ein ausgezeichneter erster Lackmustest? Was lehren sie in Bezug auf menschliche Freiheit, Verantwortung, Würde, und Nächstenliebe, und wie begründen sie es jeweils?<br />
Ethikunterricht mit (gleichem) Abstand zu den Religionen und “neutraler” Wertebasis versucht diesen zentralen, entscheidenden Fragen auszuweichen. Aus diesem Grund ist er nicht radikal genug, um der Radikalisierung entgegenwirken zu können. Er bleibt in denselben Unverbindlichkeiten und Zeitgeistanpassungen stecken wie die vielen Ethikkommissionen, welche das schlechte Gewissen über die ethische Entscheidungsunwilligkeit und -unfähigkeit der Verantwortungsträger beruhigen sollen.<br />
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Ethische Unterweisung und Wertevermittlung beginnen im Elternhaus und setzen sich fort in der religiösen Gemeinschaft und in der Schule. Es ist eine Illusion, zu meinen, gemeinsamer Ethikunterricht wäre die Lösung für die erkannten Probleme der Radikalisierung. Wir müssen wie gesagt viel “radikaler” ansetzen: bei einer erneuten Entscheidung für die weltanschauliche, philosophisch-religiöse Basis für unsere ethischen Normen, die letztlich unseren zivilisatorischen Errungenschaften zugrunde liegen. Wir müssen zurück zu unseren Wurzeln - und die liegen nicht an indischen Flüssen, in arabischen Wüsten oder germanischen Wäldern, sondern primär vor den Toren Jerusalems.<br />
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Dieser Artikel wurde in gekürzter Form in der Printausgabe von "Die Presse" am 7.10.2014 veröffentlicht. Link zur Online-Version:<br />
<a href="http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/3882115/Gemeinsamer-Ethikunterricht-lost-die-Probleme-nicht">http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/3882115/Gemeinsamer-Ethikunterricht-lost-die-Probleme-nicht</a><br />
Der Artikel von Mag. Klemens Riegler-Picker erschien in "Die Presse" am 2.10.2014, S. 27.<br />
Online: <a href="http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/3879121/Wie-man-der-Radikalisierung-begegnen-konnte">http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/3879121/Wie-man-der-Radikalisierung-begegnen-konnte</a><br />
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Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-70500639197391007862014-05-13T11:37:00.002+02:002014-05-13T11:43:18.104+02:00Ein Reich im Zwiespalt mit sich selbst? Österreichs Christen und Conchita Wurst<i>Von Kurt Igler</i><br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiKjE6bstG3_BWfdaIA91-93gMtI_Me4GGUURMUA6NDdzSYVlHclyGFIcR6mO5ml9LpODbqT1fplKZbzlq08uodzIhcv59bIofbSbQt2FU1dWTBHSk8f4BQ7ByhhXjpLdYEay87/s1600/Conchita_Wurst.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiKjE6bstG3_BWfdaIA91-93gMtI_Me4GGUURMUA6NDdzSYVlHclyGFIcR6mO5ml9LpODbqT1fplKZbzlq08uodzIhcv59bIofbSbQt2FU1dWTBHSk8f4BQ7ByhhXjpLdYEay87/s1600/Conchita_Wurst.jpg" height="200" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Foto: Albin Olsson (CC-BY-SA-3.0)</td></tr>
</tbody></table>
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Sehr unterschiedlich fallen die Reaktionen sogar „evangelikaler“ österreichischer Christen auf den Sieg von Conchita Wurst beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) aus. Die einen freuen sich über den Sieg Österreichs beim Gesangswettbewerb und sind stolz darauf. Einige loben gar das Zeichen von Toleranz, das hier gesetzt worden sei. Auf der anderen Seite sehen sich Christen darin bestätigt, dass der Vormarsch der Homosexuellen-Lobbys unaufhaltsam sei und sich das Ende der christlichen Familie oder gar des christlichen Abendlandes am Horizont abzeichne. Unterschiedlicher könnten die Sichtweisen kaum sein – und der Ton zwischen den Lagern ist teils ziemlich unversöhnlich.<br />
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Müssen wir es einfach akzeptieren, dass sogar gläubige Christen an dieser Stelle ganz konträre Ansichten haben können? Sind alle Sichtweisen legitim, haben sie alle gute Gründe für sich?<br />
Ich möchte als der Bibel verpflichteter evangelischer Christ einige Leitlinien anbieten, die dabei helfen sollen, eine einheitlichere Haltung gegenüber Phänomenen wie Conchita Wurst oder, aus aktuellem „plakativem“ Anlass, dem Wiener „Life Ball“ einzunehmen, aber auch gegenüber einer sexuell abweichenden Lebensweise insgesamt. Denn es geht bei diesen Medienevents nicht zuletzt um eine Veränderung der gesellschaftlichen Sichtweise auf „alternative sexuelle Orientierungen“...<br />
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Beginnen wir mit einigen bei gewissenhafter Bibellektüre weitgehend unstrittigen Punkten und arbeiten wir uns dann zu den aus meiner Sicht angemessenen Reaktionen gegenüber den genannten Personen und Ereignissen vor.<br />
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Zunächst: nach dem biblischen Schöpfungsbericht schuf Gott den Menschen in seinem Bilde; und zu dieser Gottesebenbildlichkeit gehört die bipolare Geschlechtlichkeit des Menschen als Mann und Frau (1. Mose 1,26-27). Gott nennt diese Polarität sehr gut – die Bezogenheit der Geschlechter aufeinander in ihrer Gemeinsamkeit und Unterschiedlichkeit, die Faszination des Anderen und die Entdeckung des Gemeinsamen; all das spiegelt wohl sogar die Beziehungsgemeinschaft in personaler Verschiedenheit innerhalb des Wesens Gottes wider. Das ist Gottes Schöpfungsentwurf und die „Natur“ des Menschen, und deshalb auch die normative Zielvorgabe für den Menschen, der im Regelfall seiner Berufung und Bestimmung durch die von Gott gestiftete Ehe gerecht wird. Die Bereitschaft und Offenheit für Kinder, welche ein Zeichen göttlichen Segens sind, gehört zur Ehe dazu.<br />
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Aus dieser Schöpfungsbestimmung folgt die durchgehende und wiederholte biblische Ablehnung praktizierter Homosexualität. Sie ist für Christen keine alternative sexuelle Orientierung, angeboren oder selbst gewählt, die ethisch neutral oder gar gottgefällig sein kann. Sie ist vor Gott Sünde, Zielverfehlung im eindeutigen Sinne, und kann von Christen nicht gutgeheißen werden.<br />
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Doch das Wort Gottes belässt es nicht bei diesen Feststellungen und Festlegungen. Zugleich spricht es sehr klar von der Liebe Gottes zu allen Menschen, vom Kommen Jesu für die Sünder, von seiner Gemeinschaft mit den Gescheiterten, den Randfiguren, den Abgelehnten, Ausgestoßenen. Die heftigsten Konflikte hatte Jesus mit den besonders Religiösen und den Theologen seiner Zeit. Und das gerade wegen seiner Zuwendung zu den „Sündern“, seiner Tischgemeinschaft mit den Unwürdigen. Da ist kein Naserümpfen, keine Überheblichkeit, kein Verurteilen, kein Klagen über die Schlechtigkeit der Welt, sondern ein vorurteilsfreies Zugehen auf alle, die Vergebung brauchen, und besonders auf jene, die wissen, das sie diese brauchen und sie suchen, weil sie in Jesus die Güte Gottes erspüren.<br />
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Was heißt das nun für die konkrete Haltung von Christen gegenüber Conchita Wurst und den „Life Ball“? Zum einen können Christen den Lebensstil und die Lebensausrichtung, die hier propagiert werden, niemals gutheißen. Dass es bei diesen medialen Events einfach nur um „Toleranz“ geht, wie oft behauptet, stelle ich ebenfalls entschieden in Abrede. Es ließe sich durch viele Zitate und Beispiele belegen, dass es weniger um „Toleranz“ als um geforderte „Akzeptanz“ abweichender "sexueller Orientierungen“ geht, weniger um eine Duldung abweichender bzw. aus christlicher Sicht fehlgeleiteter Lebensweisen als um Anerkennung dieser Lebensweisen als gleichwertig mit den herkömmlichen, „normativen“.<br />
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Dennoch ist es Christen nicht nur empfohlen, sondern geboten, nach dem Beispiel Jesu mit den Mitmenschen umzugehen. Sie müssen sich vor Augen halten, dass es in der Vergangenheit tatsächlich mitunter extreme Formen der Intoleranz gegenüber Homosexuellen gegeben hat, nicht zuletzt von Seiten von Christen und Kirchen. Das entsprach in keiner Weise dem Verhalten Jesu gegenüber den Randgruppen, hat dem christlichen Zeugnis in der Welt massiv geschadet und so manchen vermutlich auch den Weg zu Jesus verbaut.<br />
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So müssen sich Christen heute gerade in dem, wie sie sich gegenüber den genannten medialen Phänomenen äußern und verhalten, fragen, ob sie dabei dem Beispiel und Vorbild Jesu gerecht werden. Recht zu haben ist in dem Fall die leichtere Übung, auch wenn das Räumen biblischer Positionen durch zahlreiche Christen beklagenswert ist. Viel schwerer und wichtiger ist es, ohne Rechthaberei, Überheblichkeit, Verurteilung, oder Schwarzmalerei aufzuzeigen, wie sich Gott gelingendes menschliches Leben gedacht hat, wie sehr Gott uns Menschen in all unserer Schuld und unseren Zielverfehlungen liebt, und wie er voll Güte ruft und darauf wartet, dass die Sünder umkehren zu ihm und Vergebung und neues Leben in Gemeinschaft mit Gott finden.<br />
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Jesus hat den Weg zum himmlischen Vater geebnet und zeigt uns, wie Gott in Wirklichkeit ist. Das zu demonstrieren, durch Wort und Verhalten, ist auch die Berufung jedes einzelnen Christen, heute genauso wie durch die Zeiten hindurch. Das ist schwer, das widerspricht häufig unseren menschlichen Reaktionen und Impulsen, das ist harte Arbeit – aber eine Arbeit, die sich lohnt, damit Gott durch die Rettung vieler Sünder, wie wir es alle ausnahmslos sind, verherrlicht wird.<br />
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© Kurt Igler, 2014<br />
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Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-91713043946262368592014-01-24T14:00:00.006+01:002014-05-13T11:56:07.178+02:00Gott ist kein Add-on<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwBrVGdU15mPlX4eUSjQ3mj3LHWm3xZPDmAxurt7A0NuW8F3LwF_X2LkQMQ_y3bPF7gw-8jo97q26NTDEhScZNLYiNUMCP_wmAwo752JFpmhhAMoUAYNR8wVp61fX8JTnr5i2j/s1600/mac+air.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwBrVGdU15mPlX4eUSjQ3mj3LHWm3xZPDmAxurt7A0NuW8F3LwF_X2LkQMQ_y3bPF7gw-8jo97q26NTDEhScZNLYiNUMCP_wmAwo752JFpmhhAMoUAYNR8wVp61fX8JTnr5i2j/s1600/mac+air.jpg" height="150" width="200" /></a></div>
<i>Von Kurt Igler</i><br />
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Bei Computerprogrammen gibt es sogenannte „Add-ons“. Das sind optionale Zusatzprogramme, die das Hauptprogramm um bestimmte Funktionen erweitern. Sie sind häufig ganz nützlich, aber nicht notwendig für das Funktionieren des Hauptprogramms.<br />
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Ein wesentliches Problem unserer säkularisierten westlichen Gesellschaften ist aus meiner Sicht, dass wir Gott wie so ein optionales Add-on behandeln. Er kann, so meinen wir, ganz nützlich sein für den, der bestimmte Zusatzfunktionen im Leben braucht, sei es Trost in schweren Stunden, einen spirituellen Kick, oder sogar die Aussicht auf ein Weiterleben angesichts des nahenden Todes. Das Leben an sich aber funktioniert auch ganz gut ohne das Add-on Gott. Das Hauptprogramm benötigt die Ergänzung nicht...<br />
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Wenn es Gott aber tatsächlich gibt, einen Gott, der diese Bezeichnung wirklich verdient, dann müssen wir völlig anders von ihm denken. Dann ist er nämlich kein optionales Add-on, sondern dann ist er das Betriebssystem, ohne das im Computer überhaupt nichts läuft. Das Betriebssystem ist die Basis für alles andere, es gibt den Rahmen, die Sprache, die Abläufe aller anderen Elemente vor. Und wenn ein Programm richtig funktionieren soll, dann muss es sich an die Vorgaben des Systems halten, alles andere führt unweigerlich ins Chaos.<br />
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Genauso sieht es die Bibel. Sie bezeichnet den, der sein Leben ohne das Betriebssystem Gott führt, als Narren, als Dummkopf. „Die Toren sprechen in ihren Herzen: ‚Es ist kein Gott‘. Sie taugen nichts; ihre Treiben ist ein Gräuel; da ist keiner, der Gutes tut“ (Psalm 14,1). Umgekehrt ist das Rechnen mit Gott, die Beachtung des Betriebssystems, die Voraussetzung für ein gelingendes Leben: „Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang“ (Psalm 111,10).<br />
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Wir täten gut daran, zu dieser Grundeinsicht zurückzukehren: dass das Leben nur dann richtig gelebt werden und gelingen kann, wenn wir die Basis, die Rahmenbedingungen, die Vorgaben beachten. Nur so lässt sich Chaos vermeiden bzw. Ordnung wiederherstellen. Die Basis ist Gott. Denn er ist kein Add-on. Er ist das Betriebssystem.<br />
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<i>24.1.2014</i><br />
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Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-45062651621619410462011-03-09T20:58:00.000+01:002014-01-24T14:10:34.084+01:00Fasten - mehr als Verzicht?<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZKIdWxaQpWL2kL11DEv_LStuMEvY4MZsYWPEh02iw3jeYFKkZGt-3ORkUwC-rsFZPU5Sc1qMj-ihGNQjm_SRPHAhevGtZBZFiAZ69caQKFWO9-meNZSUgB_RuZ_Nax7G63jpQ/s1600/fotolia_12633373_XS.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="133" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZKIdWxaQpWL2kL11DEv_LStuMEvY4MZsYWPEh02iw3jeYFKkZGt-3ORkUwC-rsFZPU5Sc1qMj-ihGNQjm_SRPHAhevGtZBZFiAZ69caQKFWO9-meNZSUgB_RuZ_Nax7G63jpQ/s200/fotolia_12633373_XS.jpg" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Eisenhans - Fotolia</span></td></tr>
</tbody></table>
Von Kurt Igler<br />
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Was bedeutet Fasten? Einfach kein Fleisch, keinen Alkohol? Verzicht? Selbst-Kasteiung? Warum fasten viele Christen? Geht es um mehr als ein bloßes Lassen, ist Fasten auch ein sinnvolles Tun?<br />
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Dass Fasten viel mehr ist als Verzicht, das können wohl alle bezeugen, die es schon einmal – in der richtigen Weise – getan haben. Denn der eigentliche Sinn des Fastens besteht im Freiwerden und Offenwerden für Neues, für neue Begegnungen, neue Tätigkeiten, neue Erkenntnisse, neue Entschlüsse. Der Verzicht auf manche Dinge schafft Raum für andere, die im Alltag zu kurz kommen oder auf die lange Bank geschoben werden. Darüber hinaus kann ich ein neues Verhältnis zu den ganz selbstverständlichen Dingen und Verrichtungen des Alltags gewinnen, wenn ich sie eine Zeitlang aussetze. Zuletzt hat das körperliche Fasten, der Verzicht auf Nahrung, ganz spezifische Auswirkungen auf Leib, Seele und Geist, die dem Fastenden neue Erfahrungsbereiche erschließen...<br />
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<a name='more'></a><br />
Dazu ein paar Konkretionen und praktische Anregungen:<br />
Wir könnten die Fastenzeit etwa dazu nutzen, die Abläufe unseres Alltags zu analysieren und festzustellen, ob und welche Dinge uns über Gebühr beschäftigen und wertvolle Zeit rauben. Wir werden ja täglich „zugemüllt“ durch einen Wust von überflüssiger Information, per Briefkasten, Mailbox, Webseiten, SMS, Fernseher, Radio, Plakatwänden, Lautsprecher, usw. Kann ich die Fastenzeit nutzen, manches davon einfach mal abzustellen? Wie wär’s mit Handy-freien Tagen? Mit E-Mail-freien Tagen, mit Fernseh-Fasten, Internet-Fasten, usw.? Und stattdessen könnten wir uns Zeit nehmen, uns mit den wichtigeren Dingen zu beschäftigen: Briefe an alte Freunde schreiben, gute Bücher (auch die Bibel) lesen, Zeit mit dem Ehepartner verbringen, und last but not least: über unser Leben an sich nachdenken, den persönlichen Lebensweg, Lebensinhalt und Lebensziele, und all das im Angesicht Gottes selbst. Mir tut es sehr gut, wenn ich mich – was zu selten geschieht – an einen ruhigen Ort zurückziehe und im Gespräch mit Gott (nichts anders heißt Beten) mein Leben überdenke, Prioritäten setze, mir Ziele vornehme, und mich innerlich wieder aufs Wesentliche ausrichte. Sozusagen Boxenstopp für die Seele, Wartung, Auftanken, Inventur, Frühjahrsputz.<br />
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Der Verzicht auf Speisen kann dafür noch zusätzlich von Nutzen sein. Er macht uns unsere leibliche Abhängigkeit deutlich, er zeigt uns die Unverzichtbarkeit der Schöpfungsgaben, aber auch die Kraft unseres Willens, eine Zeitlang ohne sie auszukommen. Er kann aber auch das Bewusstsein schärfen für die tieferen Dimensionen des Lebens, für geistige und geistliche Erkenntnisse, für kreative Eingebungen, für das meist leise Reden Gottes in unserem Leben. Zuletzt gibt es noch den gesundheitlichen Aspekt: unser Körper wird es uns danken, wenn wir ihn eine Zeitlang mit Dingen wie Schweinshaxe, Bier, Kaffee, Schokolade oder Sachertorte verschonen. Und wenn wir solchem „Teil-Fasten“ noch hinzufügen, öfters zu Fuß zu gehen als das Auto oder den Lift zu nehmen, dann verwöhnen wir uns selbst beinahe schon auf unverschämte Weise in dieser Fastenzeit.<br />
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© Kurt Igler, 2009Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-35769908085888056562011-02-14T17:39:00.003+01:002011-02-14T17:48:51.769+01:00Alle haben eine, wenige reden darüber: Über die Tragweite von Weltanschauungen<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-l7OIwoHCWJZLNXi3jlg6AzJYxY9ZyduTJ0N0At9hRkVrDA1vX-CsQbahkTVm7eBd8d_ZbuLQP3XkSsazODvUNma3V8mOkGoPsRJOimCou6qSk9p3m8w6k0kTd4wllb6ESh0P/s1600/fotolia_22551652_S.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-l7OIwoHCWJZLNXi3jlg6AzJYxY9ZyduTJ0N0At9hRkVrDA1vX-CsQbahkTVm7eBd8d_ZbuLQP3XkSsazODvUNma3V8mOkGoPsRJOimCou6qSk9p3m8w6k0kTd4wllb6ESh0P/s200/fotolia_22551652_S.jpg" width="185" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">© Graphic Artist - Fotolia</span></td></tr>
</tbody></table><br />
Vortrag beim Alten Orden vom St. Georg<br />
<br />
Kurt Igler, 17. März 2008<br />
<br />
Sehr geehrte (Damen und) Herren,<br />
verehrter Herr Gouverneur,<br />
liebe Ordensbrüder!<br />
<br />
Unser Ordenskanzler hat mich vor ca. 2 Wochen gefragt, ob ich diesen Vortrag über die Tragweite von WA heute Abend halten möchte, und ich habe ihm sehr gerne zugesagt. Es ist ein Thema, das mich seit langem und immer wieder beschäftigt, seit einiger Zeit sogar beruflich.<br />
<br />
Seit Oktober letzten Jahres, nach 10 Jahren Gemeindearbeit in Simmering, arbeite ich am Aufbau von renovatio – Institut für christliche WA. (Leider ist unser neuer Prospekt noch nicht fertig, sonst hätte ich ihn auslegen können). Wir arbeiten unter dem Dach von Agape Österreich, dem österreichischen Zweig von Campus Crusade for Christ International, einer weltweiten, überkonfessionellen, christlichen Schulungsbewegung und Missionswerk. Ziel des Instituts ist es, zu einer Erneuerung des Denkens in unserer Gesellschaft beizutragen durch die Förderung und Entwicklung einer konsistenten christlichen WA. Unsere Mottos sind...<br />
<br />
<br />
<a name='more'></a><br />
· Die Welt neu sehen (Christliche WA)<br />
· Die Gegenwart verstehen (Gesellschafts- und Kulturkritik, Analyse von WA)<br />
· Mutig in die Zukunft gehen (Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unseres Volks)<br />
<br />
Zielgruppe der Arbeit sind in erster Linie Studenten und Akademiker.<br />
<br />
Aber genug dazu; ich kann gerne im persönlichen Gespräch mehr darüber erzählen. Und wer regelmäßige Einladungen zu den Veranstaltungen bekommen möchte, der trage sich bitte in die Liste ein, die ich ausgelegt habe.<br />
<br />
Nun zum Thema des Abends:<br />
„Alle haben eine, wenige reden darüber: Die Tragweite von Weltanschauungen“<br />
<br />
Warum habe ich dieses Thema für den ersten Jour fixe in unserem Institut und auch für den heutigen Abend gewählt? Vorwiegend aus 2 Gründen:<br />
1. Ich möchte, wo ich kann, ein Bewusstsein schaffen für die Wichtigkeit und die Tragweite von WA. Sie bestimmen zutiefst das eigene und das öffentliche Leben.<br />
2. ich möchte zeigen, wie notwendig und bedeutsam die Entwicklung einer christlichen WA gerade heute ist, sowohl im persönlichen als auch im gesellschaftlichen Leben<br />
<br />
I.<br />
Nun könnte man die Wichtigkeit des Themas durchaus bestreiten, wie das heute auch oft getan wird. Denn wir leben aus meiner Sicht in einer paradoxen Situation:<br />
<br />
auf der einen Seite wird, oft im Namen des Postmodernismus, das Ende der WA überhaupt verkündet, die Möglichkeit einer Gesamtschau der Welt und der menschlichen Existenz grundsätzlich bestritten. Man sagt, die Meta-Narrativen, die großen Erzählungen der Vergangenheit, die zur Welterklärung herangezogen wurden, seien tot, könnten nicht mehr geglaubt werden. Die eine, absolute, objektive, universale Wahrheit gebe es nicht, der eine, klare, erkennbare Sinn sei auch dahin. Ich werde später noch näher auf diese düstere, skeptische Sicht eingehen.<br />
<br />
Andererseits glaube ich zu beobachten, dass hinter vielen Zeitentwicklungen und Zeiterscheinungen sehr wohl bestimmte weltanschauliche Überzeugungen stecken, die aber meist nicht offengelegt werden, über die man sich und anderen keine Rechenschaft gibt. Man sieht also einen offenkundigen Widerspruch: man verneint die Möglichkeit von WA, aber gleichzeitig vertritt man oft sehr intensiv Positionen, die weltanschaulich bedingt sind.<br />
<br />
Ich glaube, das ist auch notwendigerweise so. Wir Menschen können gar nicht anders, als WA zu produzieren. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, zu verstehen, Dinge einzuordnen, uns ein Bild von einer Angelegenheit zu machen, uns einen Überblick zu verschaffen, Zusammenhänge zu begreifen, den Sinn von Ereignissen zu verstehen, usw. Schon die Sprache drückt das aus, und das Streben nach Wissen, und zwar zusammenhängendem Wissen, ist uns angeboren. Leider geht diese natürliche Wissbegierde bei vielen Menschen im Lauf der Zeit mehr und mehr verloren.<br />
<br />
II.<br />
Ich habe vorhin von weltanschaulich bedingten Positionen gesprochen, die heute häufig vertreten werden, ohne darüber Rechenschaft zu geben. Ich möchte in großer Kürze und Vereinfachung einige solcher Ansichten zitieren, mit denen man häufig konfrontiert wird, gerade als Christ, der von der Existenz Gottes und der Wahrheit der biblischen Offenbarung überzeugt ist. Dabei geht es mir weniger darum, die Behauptungen einer gründlichen Kritik aus christlicher Perspektive zu unterziehen, dafür bräuchte man mehr Raum. Vielmehr möchte ich zeigen, welche teils katastrophale Folgen diese WA haben, wenn man sie konsequent zu Ende denkt und auslebt.<br />
<br />
A.<br />
Da bekommt man im Gespräch beispielsweise nur zu oft die alte Frage des Pilatus zu hören: „Was ist Wahrheit?“ Oder moderner formuliert: „Es gibt keine allgemeine Wahrheit, nur subjektive Wahrheiten.“ Kennen Sie diesen Satz? Und was halten sie davon? Welche WA steckt dahinter?<br />
<br />
Freilich, wir haben lernen müssen, dass es mit der Wahrheit nicht ganz so einfach ist wie früher oft geglaubt, dass unser Zugang zur Wahrheit gefärbt ist von persönlicher Prägung, Geschichte, Interessen, kulturellen und sozialen Bedingungen, etc. Es stimmt, wir haben unseren je eigenen Zugang zur Welt, zur Wirklichkeit. Was mit dem zitierten Satz aber eigentlich ausgedrückt wird, was als WA hinter diesen oft unreflektierten Sätzen steht, und was von postmodernen Philosophen vertreten wird, geht weit darüber hinaus. Sie sagen nicht bloß, dass wir uns der Brille, durch die wir die Welt betrachten, bewusst werden und dadurch nötige Korrekturen an unserer Weltsicht vornehmen sollen, sondern dass wir letztlich gefangen sind in unserer Subjektivität, dass das Glas der Brille nicht nur gefärbt ist, sondern dass wir gar nichts Zutreffendes mehr von der Welt auf der anderen Seite der Brille erkennen können. Wir sehen nur Zerrbilder, oder wir sehen gar nichts Reales mehr, sondern nur Projektionen unserer Phantasie. Und im Extremfall wird nicht nur die Unzugänglichkeit, sondern sogar die objektive Existenz der Wirklichkeit draußen negiert. „Es gibt keine allgemeine Wahrheit.“ Wir sind gefangen in uns selbst, in unseren Sinneseindrücken, unseren Vorstellungen und Kategorien, unserer Sprache – die Brücke zur Wirklichkeit ist abgebrochen.<br />
<br />
Ich frage mich, ob es den Leuten, die solche Aussagen über die Subjektivität aller Wahrheit treffen, bewusst ist, auf wie dünnes Eis sie sich damit begeben. Wenn ihre Behauptung stimmen sollte, dann werden viele menschliche Unternehmungen sinnlos. Kann es dann z.B. eine geschichtliche Wahrheit geben, die festgestellt und festgehalten werden könnte und aus der man lernen sollte? Kann es dann die Wahrheit über ein Verbrechen geben, die vor Gericht festgestellt werden kann? Welchen Sinn hat es dann überhaupt noch zu sagen: Ich sage die Wahrheit? Müsste man nicht besser sagen: Das ist meine subjektive, nicht verallgemeinerbare, nur für mich selbst zutreffende, keinerlei Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erhebende Sicht der Dinge? Im Grunde wird es dann müßig, überhaupt noch über Wahrheit zu reden.<br />
<br />
Soviel zu den Folgen, der Tragweite dieser verbreiteten weltanschaulichen Sicht. Zu ihrer Kritik möchte ich aber doch noch einen kurzen Punkt anführen:<br />
<br />
Die Aussage: Es gibt keine allgemeine Wahrheit, nur subjektive Wahrheiten“, ist die Behauptung einer allgemeinen Wahrheit. Man sagt ganz absolut und uneingeschränkt, dass es keine absolute, uneingeschränkte Wahrheit gibt. Außer eben dieser einen absoluten, uneingeschränkten Wahrheit, dass es keine absolute, uneingeschränkte Wahrheit gibt. Die Aussage ist also in sich widersprüchlich. Wenn es keine allgemeine Wahrheit gibt, dann darf man keine Aussagen mehr machen, die den Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erheben. Man kann nur noch subjektive Meinungen ausdrücken, die völlig unverbindlich und ausschließlich für mich selbst gültig sind.<br />
Soviel zu diesem Punkt, dieser postmodernen WA. Mir ist bewusst, wie unzureichend meine Ausführungen sind, aber ich denke, wesentliche Punkte aufgezeigt und wichtige Argumente dargestellt zu haben.<br />
<br />
B.<br />
Kommen wir zu einer weiteren, oft gehörten weltanschaulichen Aussage:<br />
„Alle Religionen sind gleich gut bzw. gleich schlecht“, oder ähnlich: „Religion ist gefährlich“. Dazu möchte ich aus einem Lied von Herbert Grönemeyer zitieren, dem bekannten deutschen Liedermacher. Seine Worte drücken eine weit verbreitete Meinung aus.<br />
„Welche Armee ist heilig?<br />
Du glaubst nicht besser als ich.<br />
Die Bibel ist nicht zum Einigeln,<br />
die Erde ist unsere Pflicht…“<br />
Und weiter:<br />
„Religionen sind zu schonen,<br />
sie sind für die Moral gemacht.<br />
Da ist nicht eine hehre Lehre,<br />
kein Gott hat klüger gedacht,<br />
ist im Vorteil, im Vorteil.“<br />
<br />
Wir sehen hier wiederum, wie trotz grundlegender Wahrheitsskepsis äußerst weitreichende, absolute Aussagen getätigt werden, die eine bestimmte WA voraussetzen. „Du glaubst nicht besser als ich… Religionen sind für die Moral gemacht… kein Gott hat klüger gedacht…“<br />
<br />
Es mutet sehr verwegen an, solche pauschalen, absoluten, endgültigen Urteile abzugeben. Was wird denn damit eigentlich gesagt?<br />
<br />
1. Die Religionen werden hier alle nivelliert, in einen Topf geworfen, als ein einheitliches Phänomen aufgefasst. Man meint, ihrem Wesen gerecht zu werden, indem man sie auf einen gemeinsamen moralischen Kern reduziert, ohne Rücksicht auf die Einmaligkeit und Spezifität jeder Religion.<br />
<br />
2. man maßt sich ein Wissen an, das zu derart weitreichenden Aussagen berechtigt; man hat eine bestimmte Anschauung von der Welt, wie sie wirklich ist, man meint von dem eigenen Standpunkt aus auch Religionen insgesamt beurteilen zu können. Aber was ist dieser Standpunkt? Worauf steht er? Womit wird er begründet? Warum wird er selten dargelegt?<br />
<br />
3. Religionen machen die weitreichendsten weltanschaulichen Aussagen überhaupt. Sie beantworten die letzten, die tiefsten Fragen nach dem Woher, dem Wohin, dem Wozu, dem Sinn des Ganzen. Und dabei geben sie gänzlich verschiedene Antworten. Buddhismus und Christentum geben beispielsweise konträre Antworten auf den Ursprung, den Sinn, das Ziel alles Seienden. Wenn man sie darin ernst nimmt, als entgegengesetzte Deutungen der Welt, dann kann man sie gar nicht mehr als gleich oder gleichwertig ansehen, in einen Topf werfen. Außer man weiß es besser als sie selbst, weiß, dass sie sich irren, dass die Welt in Wirklichkeit anders funktioniert, und dass Religionen entgegen ihren Expliziten Aussagen und Ansprüchen nur zu ganz begrenzten Bereichen der Wirklichkeit etwas sagen dürfen – aber eben nicht zum Gesamten, zu den letzten und größten Fragen.<br />
<br />
Wir sehen also neuerlich, von welcher Tragweite es ist, wenn man solche Aussagen trifft wie die, dass alle Religionen gleich seien – zumindest in ihrem Kern, ihrem Wesen, dem, was sie eigentlich ausmacht. Man muss schon gute Gründe anführen können, wie man zu solchen Schlussfolgerungen kommt, warum man es besser zu wissen glaubt als all die Religionen. Natürlich, man macht es sich mit dieser Ansicht auch recht einfach: Wenn alle Religionen im Grunde gleich sind, und wenn es bei allen letztlich nur um einige moralische Prinzipien geht, die sie miteinander teilen, dann genügt es, selbst ein wenig moralisch zu sein. Dann braucht man sich nicht näher mit den Ansprüchen der einzelnen Religionen auseinandersetzen, ihren Behauptungen und Widersprüchen. Aber wenn man wirklich an der Wahrheit über die letzten Fragen interessiert ist, darf man es sich nicht so leicht machen.<br />
<br />
C.<br />
Die Tragweite von WA: eine weitere inflationäre Behauptung ist diese:<br />
<br />
„Moral ist nichts als gesellschaftliche Konvention“, oder etwas anders formuliert: „es gibt nichts absolut Gutes oder absolut Böses; jede Gesellschaft legt moralische Normen für sich fest, damit das Zusammenleben funktioniert.“<br />
<br />
Um zu verdeutlichen, wohin es führen kann, wenn man das wirklich ernsthaft glaubt, möchte ich eine kurze Geschichte erzählen. Vor einiger Zeit waren wir auf einem Familienfest. Ich kam ins Gespräch mit einer Verwandten. Irgendwie kamen wir auf das Thema Meinungsfreiheit. Ich habe mich beschwert, dass man heute als Prediger Homosexualität nicht mehr als Sünde bezeichnen darf, ohne in Schwierigkeiten zu geraten. Ein schwedischer Pastor wurde dafür sogar eingesperrt.<br />
<br />
Meine Verwandte meinte: Gut so, das darf er wirklich nicht sagen, das darf er für sich denken und privat sagen, aber nicht öffentlich. Das ist Verhetzung und Diskriminierung. Ich war schon einigermaßen schockiert. Aber dann fragte ich sie, ob es denn ihrer Meinung nach überhaupt erlaubt sei, bestimmte Dinge gut oder böse, richtig oder falsch zu nennen, und ob es dafür eindeutige Maßstäbe gäbe. Sie verneinte und sagte eben: „Gut und Böse wird immer von der Mehrheit der Menschen bestimmt. Es gibt nichts absolut Gutes oder absolut Böses.“ Daraufhin fragte ich sie: „Angenommen, die Mehrheit der Deutschen im dritten Reich war der Meinung, es wäre gut, die Juden zu töten, war es dann richtig?“ Sie drückte sich zunächst ein wenig um die Antwort und meinte, aus unserer Sicht ist es natürlich falsch. Auf mein Nachhaken, ob es denn damals richtig war, wenn die Mehrheit dafür war, sagte sie schließlich: Ja, wenn die Mehrheit es für gut befunden hat, dann war es richtig.<br />
<br />
Ich war sprachlos. Ich glaube nicht, dass ihr völlig bewusst war, was sie da sagte. Denn diese Sicht öffnet dem Bösen Tor und Tür. Wenn die Menschen nur genug manipuliert werden oder dekadent genug geworden sind, dann fällt auf diese Weise eine Schranke nach der anderen. Und sind wir nicht auf dem Weg dorthin? Beginnendem und altem Leben wird das Recht auf dieses Leben zusehends abgesprochen. Der Mensch nach Maß erscheint immer mehr als reale Möglichkeit. Freiheit und Wahrheit werden der political correctness oder dem Druck militanter religiöser Gruppen geopfert. Eine äußerst bedenkliche Entwicklung.<br />
<br />
Ich möchte an dieser Stelle aber doch auch eine kurze inhaltliche Kritik dieser Position bringen.<br />
<br />
Man kann ja recht einleuchtend klingende Gründe für diese relativierende Sicht von Ethik anführen. Meist gehen ihre Vertreter aus von der Diversität ethischer Kodizes in verschiedenen Kulturen und Zeiten. Man geht also aus (1) von der Verschiedenheit der moralischen Normen, schließt daraus (2) auf die Relativität dieser Normen, (3) auf die Nichtexistenz universaler ethischer Normen und folgert daher (4), dass alle ethischen Normen auf gesellschaftlicher Konvention beruhen. Nun ist diese Verschiedenheit der Moralsysteme natürlich ein Faktum, das aber manchmal übertrieben dargestellt wird. Die Schlussfolgerung, dass es daher keine universalen ethischen Normen geben kann, ist aber keineswegs zwingend und sehr problematisch. Es gibt ganz andere Erklärungsmöglichkeiten für die Verschiedenheit von Moralkodizes. Zum einen gibt es doch eine starke Übereinstimmung im ethischen Kernbestand aller Völkern und Kulturen. Dass man nicht töten soll, nicht lügen, nicht stehlen, nicht die Ehe brechen, keine Unschuldigen quälen, nicht betrügen, das wird von den meisten Menschen geglaubt. Woher kommt diese Übereinstimmung? Wird darin nicht deutlich, dass zumindest eine Ahnung davon da ist, was immer und überall gilt und gut und richtig bzw. böse und falsch ist? Eben eine Ahnung von universalen Moralgesetzen?<br />
<br />
Dass es dann viele von Kultur zu Kultur verschiedene Einzelgebote gibt, die sehr wohl kulturell bedingt und relativ sind, widerspricht nicht der Existenz dieser allgemeinen für alle gültigen Normen. Sie hängen aus meiner Sicht zusammen mit dem Wissen um universale, schutzbedürftige Güter: das menschliche Leben, die Freiheit, die Privatsphäre, das Eigentum, die Ehe, die Ehre, etc. Der Apostel Paulus sagt im Römerbrief, dass die Forderungen des göttlichen Gesetzes den Heiden ins Herz geschrieben sind, also denen, die nie die biblischen Gebote gehört haben. Ihr Gewissen erinnert sie daran, sodass sie ein zutreffendes, wenn auch unvollkommenes Wissen um Gut und Böse haben. Dieses Wissen macht sie schließlich auch rechenschaftspflichtig gegenüber Gott.<br />
<br />
(14 Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. 15 Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und verteidigen sich -)<br />
<br />
Soviel zu diesem Punkt. Ich hoffe, es ist wiederum sichtbar geworden, von welcher Bedeutung WA sind, die die Existenz universaler ethischer Normen leugnen. Sie sind heute in großem Schwange, und sie gefährden unsere gesellschaftliche Existenz.<br />
<br />
D.<br />
Ein weiterer moderner weltanschaulicher Gemeinplatz heißt: „Der Kosmos ist das Produkt blinden Zufalls“. Oder, wie es einmal im ORF-Universum hieß: „Der Einfallsreichtum der Evolution ist schier grenzenlos.“<br />
<br />
Ist das nicht eigenartig? Angesichts der Vielfalt, der Schönheit, der Farbenpracht, der Präzision, der Perfektion der Natur verfällt man auf dieses Wort: Einfallsreichtum! Aber natürlich hält man eisern daran fest, dass hinter der Natur niemand steht, der sich die Dinge eben hat einfallen lassen, sondern einfallsreich ist ein blinder, ungesteuerter, zufälliger, nach spröden Naturgesetzen ablaufender biochemischer Prozess. Merkt man den Widerspruch nicht?<br />
<br />
Oder ein paar andere, ähnliche Sprüche: „“The Cosmos is all that is, or ever was, or ever will be…” (Carl Sagan, ein durch die Fernsehserie The Cosmos berühmter Astronom), oder: “Biology is the study of complicated things that give the appearance of having been designed for a purpose” (Richard Dawkins), in “The Blind watchmaker”. Richard Dawkins ist übrigens zurzeit in aller Munde durch seinen Bestseller “The God Delusion”, dt. „Der Gotteswahn“.<br />
<br />
Was eigentlich verblüffen muss, ist die Tatsache, dass solche umfassenden WA, wie sie hier zum Ausdruck kommen, als bloße Naturwissenschaft ausgegeben werden. Wie kommt ein Astronom dazu, zu behaupten, der Kosmos sei alles, was ist, war, oder je sein wird? Wieder: woher weiß er das? Woher meint er, das zu wissen? Oder: warum sind sich andere so sicher, dass alle Schönheit, alle Raffinesse, alle Funktionalität, alle Harmonie, alle Feinabstimmung in der Natur nur scheinbar auf Design zurückgehen?<br />
<br />
Man muss sicher aufpassen, dass man den Urhebern dieser Aussagen nicht weiterreichende Schlussfolgerungen zuschreibt als sie selbst sie gezogen haben. Aber es ist bestimmt so, dass man zuweilen die Tragweite der eigenen Gedanken und Behauptungen nicht wirklich erfasst oder nicht wahrhaben will. Manche logische Konsequenz möchte man dann doch nicht ziehen, vor manchen Schlussfolgerungen schreckt man selbst zurück. Aber andere teilen diese vorsichtige Zurückhaltung nicht und ziehen die Gedankenlinien unerbittlich bis zu ihrem logischen Ende aus.<br />
<br />
Was wären aber solche berechtigten Schlussfolgerungen aus diesen Behauptungen, dass die ganze Welt Zufallsprodukt, dass der Kosmos alles ist, was existiert?<br />
<br />
Zunächst wird die Beantwortung der Sinnfrage äußerst schwierig. Wenn hinter der Existenz der Welt und meiner eigenen keinerlei Plan, Absicht, oder Zweck steckt, wofür bin ich dann eigentlich da? Welchen Sinn, welche Bestimmung hat mein Leben? Eine rein evolutionistische, naturalistische WA bietet keinerlei Basis für eine Antwort. Dabei weisen Persönlichkeiten wie Viktor Frankl auf die Unverzichtbarkeit der Beantwortung der Sinnfrage für den Menschen hin – es macht schlicht krank, wenn man im eigenen Tun und Existieren keinen Sinn erkennen kann.<br />
<br />
Weiters gerät man mit einer solchen WA schnell in einen ethischen Begründungsnotstand. Wenn alles zufällig da ist, zu keinem bestimmten Zweck, mit keiner konkreten Zielbestimmung, wieso sollte man sich dann moralisch verhalten? Wer will mir vorschreiben, dass ich mich auf eine bestimmte Art und Weise verhalten soll? Wieso sollte ich zu einem anständigen, freundlichen, hilfsbereiten, guten Menschen werden? Was ist, wenn mich das an meiner Selbstentfaltung hindert, an meinem Durchsetzungsvermögen?<br />
<br />
Man hat schon lange festgestellt, dass hinter dem nationalsozialistischen Weltbild eine sozialdarwinistische Geschichtsauffassung stand. Nicht nur im Tierreich, auch unter den Völkern sah man das Gesetz des „survival of the fittest“ regieren. Fressen oder gefressen werden, nach dieser Devise verfuhr man mit den deutschen Nachbarvölkern. Und wieso auch nicht, wenn die Evolution wirklich so unerbittlich abläuft, wenn der einzige mögliche Zweck des Ganzen eine Höherentwicklung der Gattung ist, wenn keine höhere Macht die Geschichte ihrem Ziel entgegenführt.<br />
<br />
Eine radikale Schlussfolgerung aus der evolutionistischen, naturalistischen WA zieht der australische Ethiker Peter Singer, Sohn aus Wien emigrierter jüdischer Eltern, heute Professor für Bioethik an der Princeton University.<br />
<br />
Er stellt die These auf, dass die Zugehörigkeit zu einer Spezies bei der Frage nach moralischem Unrecht keine Relevanz besitze. Der Mensch müsse Abschied nehmen vom Speziesismus, der Einbildung, der Mensch sei eine privilegierte, besonders schützenswerte, von der übrigen Tierwelt qualitativ geschiedene Art. Er folgert daraus beispielsweise, dass in einer modernen Gesellschaft Vegetarismus die einzig moralisch vertretbare Lebensweise sein kann. Es ist schlimmer, erwachsene Tiere mit hohem Bewusstseinsstand zu töten als menschliche Säuglinge mit ihrer geringer ausgebildeten Fähigkeit zu Schmerz und Glück, die Voraussetzungen für ethisch relevante Interessen.<br />
<br />
Belassen wir es dabei. Ich denke, wir können die Tragweite evolutionistischer, naturalistischer WA einigermaßen erahnen, und auch jene der vorher beschriebenen Weltdeutungen. Gerade im Bereich von Ethik und Moral haben sie – im Wortsinn – ungeheure Implikationen. Umso bedenklicher muss es uns stimmen, wie populär diese Ansichten sind und wie häufig sie unreflektiert in den Medien transportiert werden. Oft genug werden sie weder offengelegt noch kritisch beleuchtet. Umso wichtiger ist es, dass wir das tun, als christlicher Ritterorden. Ich denke, es ist vom Orden in den letzten Jahren in dieser Hinsicht Vieles geleistet worden.<br />
<br />
Aber es ist nicht nur nötig, WA kritisch zu analysieren und zu „hinterfragen“, sondern ihnen positiv eine echte Alternative entgegenzusetzen. Niemand kann nur aus der Negation Kraft und Orientierung für die Zukunft beziehen. Wir Menschen brauchen positive Leitbilder, Orientierungspunkte, Zukunftsaussichten.<br />
<br />
II.<br />
Daher möchte ich abschließend über die Notwendigkeit sprechen, eine konsequent christliche WA zu entwickeln und den irreführenden WA entgegenzusetzen. Freilich kann ich in diesem Rahmen nur andeuten, was eine solche biblisch-christliche WA beinhalten müsste.<br />
<br />
A.<br />
Dabei gehe ich von 2 Thesen aus, die ich nicht im Detail entwickeln kann, aber für sehr wichtig halte.<br />
1. Eine christliche WA versteht sich nicht von selbst.<br />
2. Der christliche Glaube impliziert notwendigerweise eine bestimmte WA bzw. Weltsicht, zumindest in ihren Grundzügen.<br />
<br />
Ad 1. Eine christliche WA versteht sich nicht von selbst.<br />
Nach der Lehre der Hl. Schrift sind wir Menschen Sünder; und im Tiefsten bedeutet das nicht, dass wir einzelne Sünden begehen, sondern dass wir die ursprüngliche, ungetrübte Gottesbeziehung verlassen und verloren haben, dass wir von Gott abgesondert sind, dass wir Vergebung und Erlösung brauchen, dass die Gottesgemeinschaft wiederhergestellt werden muss.<br />
<br />
Die „Sonderung“ von Gott wirkt sich auf unser ganzes menschliches Dasein aus, sowohl auf unsere Taten als auch auf unser Denken! Die Sünde bewirkt nicht nur eine unausweichlichen Zug zur bösen Tat, sondern auch einen unausweichlichen Zug zum verkehrten Denken. Wir neigen dazu, in falscher Weise von Gott, von uns selbst, von den Mitmenschen, von der Schöpfung zu denken. Wir beurteilen und verstehen die Dinge falsch. Das hat verschiedene Aspekte und Gründe; häufig wollen wir bestimmte Dinge nicht wahrhaben, weil sie uns unangenehm sind, uns beschämen, uns in Frage stellen, schmerzhafte Eingeständnisse und Veränderungen nötig machen würden…<br />
<br />
Unsere Erkenntnis ist oft interessengeleitet, dadurch selektiv und verzerrt. Die HS sieht einen engen Zusammenhang zwischen Sünde im Denken und im Tun. Falsches, nicht dem Willen Gottes entsprechendes Denken zieht falsches Tun nach sich; und weil man am falschen Tun festhalten will, deshalb rationalisiert man sein Handeln mit verdrehtem Denken.<br />
<br />
Aus all diesen Gründen braucht ein Mensch, wenn er Christ wird, nicht nur Vergebung seiner Schuld und eine Neuordnung seiner Prioritäten, sondern auch eine Erneuerung des Denkens. Er muss lernen, christlich zu denken, biblisch zu denken, alle Dinge im Lichte Gottes und des Evangeliums zu betrachten: das heißt, eine durch und durch christliche WA zu entwickeln. Und das ist ein bewusster Lernprozess, Denkarbeit, getragen von Gebet, Studium der Bibel, Wissbegierde, Wahrheitsliebe. Es ist alles andere als selbstverständlich, ganz christlich zu denken.<br />
<br />
Ad 2. Der christliche Glaube impliziert notwendigerweise eine bestimmte WA<br />
Hier muss ich gleich zu Beginn eine Klarstellung vornehmen: ich meine damit keine geistige „Gleichschaltung“. Weder plädiere ich für christliche Denkvorschriften noch für eine völlige Uniformität christlichen Denkens. Immerhin sagt der Apostel Paulus in 1Kor 13, dass unser Denken Stückwerk bleibt, solange wir leben, und das bedeutet, dass es nicht die eine vollkommene, ungetrübte christliche Sicht der Wirklichkeit gibt.<br />
<br />
Aber in den Grundzügen impliziert der christliche Glaube doch eine bestimmte WA. Wenn z.B. der biblische Schöpfungsbericht sagt, dass Gott den Kosmos und den Menschen nach seinem Plan erdacht und ins Leben gerufen hat, dann kann ein Christ keine materialistische, naturalistische Philosophie vertreten, wo alles auf ausschließlich innerweltliche Ursachen und Naturgesetze zurückgeführt wird. Er weiß um eine geistige und geistliche Dimension, die den Kompetenzbereich der Naturwissenschaften übersteigen.<br />
<br />
B.<br />
Was sind aber nun wesentliche, unverzichtbare Elemente einer solchen christlichen WA?<br />
Nur ein paar Anmerkungen zu drei zentralen Bereiche jeder WA:<br />
<br />
1. Anthropologie: Eine chr. WA erkennt den Menschen in seiner Einmaligkeit als gewolltes, geliebtes Geschöpf eines persönlichen Gottes. Sie weiß um die Sünde und Erlösungsbedürftigkeit des Menschen; sie weiß, dass er zu Großartigem und Grausamem fähig ist, dass er nicht von Natur aus gut ist. Sie geht von der persönlichen Verantwortlichkeit jedes Menschen für sein Denken und seine Taten aus und lehnt es ab, in erster Linie gesellschaftliche Umstände für böse Taten verantwortlich zu machen. Sie vertritt das Prinzip der persönlichen, individuellen Verantwortlichkeit des Menschen letztlich nicht vor sich selbst, sondern vor Gott. Im Wissen um Gottes Gnade nagelt sie keinen Menschen auf begangenes Unrecht fest, sondern gewährt ihm Reue, Umkehr und einen Neuanfang. Sie weiß schließlich, dass der Mensch nicht sich selbst genug ist, sondern angelegt und angewiesen ist auf die Gemeinschaft mit Gott, der Quelle und dem Ziel seines Lebens.<br />
<br />
2. Kosmologie und Geschichtsverständnis: Für eine christliche WA steht Gott am Anfang und am Ende aller Geschichte, gemäß den Worten aus der Johannesoffenbarung (22,13): Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Die Schöpfung hat ihren Ursprung in Gott, und der wiederkehrende Christus steht am Ende der Geschichte dieses Universums. Daher vertritt eine christliche WA ein lineares, kein zyklisches Geschichtsbild; am Ende steht die Erfüllung aller menschlichen Sehnsüchte in der seligen Gottesschau für alle Gläubigen und die Vernichtung alles Bösen. Eine christliche WA ist erfüllt von Zukunftshoffnung, sie weiß darum, dass Gott alles zu seinem guten Ende führen wird. Paul Gerhardt hat es in seinem Lied „Befiehl du deine Wege“ unvergleichlich ausgedrückt:<br />
<br />
Auf, auf, gib deinem Schmerze<br />
Und Sorgen gute Nacht!<br />
Lass fahren, was dein Herze<br />
Betrübt und traurig macht!<br />
Bist du doch nicht Regente<br />
Der alles führen soll;<br />
Gott sitzt im Regimente<br />
Und führet alles wohl.<br />
<br />
3. Ethik: eine christliche WA schließt moralischen Relativismus aus; es gibt für sie absolute, objektive, universale Güter, Grenzen, Normen, und Gebote. Zu den unverhandelbaren Gütern gehören menschliches Leben, Würde, und Freiheit. Diese werden durch unverhandelbare Gebote und Verbote geschützt. Die Rechtsordnung hat diese universale göttliche Ordnung aufzunehmen und widerzuspiegeln.<br />
<br />
Aber ich möchte nicht auf dieser strengen Note enden. Denn im christlichen Glauben geht es nicht nur um Wahrheit, um eine richtige biblisch-christliche Sicht der Welt. Sondern noch mehr geht es um die Liebe. Christen sind gefordert, die Wahrheit in Liebe festzuhalten und in der Wahrheit und in der Liebe zu leben. Die Liebe verbietet solche Haltungen wie Überheblichkeit, Eingebildetheit, Zynismus, Selbstgerechtigkeit, und Unbarmherzigkeit. Um in unserer schwierigen Zeit einer christlichen WA und christlichen Ethik wider Gehör und Attraktivität zu verschaffen, um sie als echte Alternative zu Skepsis, Unmenschlichkeit, Mut- und Hoffnungslosigkeit zu präsentieren, braucht es, wie Paulus sagt, den Glauben, der in der Liebe tätig ist. Ich schließe mit dem Vers Eph 4,15: Wir wollen uns, von der Liebe geleitet, an die Wahrheit halten und in allem wachsen, bis wir ihn, Christus, erreicht haben.<br />
<br />
Ich danke für die Aufmerksamkeit.<br />
<br />
© Kurt Igler, 2008Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-57740838428050729922011-02-14T17:29:00.000+01:002011-02-14T17:29:54.714+01:00Die Krise unserer Gesellschaft und die Notwendigkeit einer christlichen Erneuerung<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAbkYYm8rBRdeGvobZub1K8JPrf5sUwhfM2hyQ1FCeFncQMNqYiTNBO3BBBtF4cfHrPEgLWty4fqSrpV21t5zGM-JvBoO5KMiGBXhxZSEfsal42q-VO5gXXtdDSEsgl55Sk9vL/s1600/fotolia_15527116_M.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAbkYYm8rBRdeGvobZub1K8JPrf5sUwhfM2hyQ1FCeFncQMNqYiTNBO3BBBtF4cfHrPEgLWty4fqSrpV21t5zGM-JvBoO5KMiGBXhxZSEfsal42q-VO5gXXtdDSEsgl55Sk9vL/s200/fotolia_15527116_M.jpg" width="113" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">© tina7si - Fotolia</span></td></tr>
</tbody></table><br />
Vortrag beim Alten Orden vom St. Georg <br />
<div style="text-align: left;"></div><div class="Normal" style="text-align: left;"><span lang="DE">Kurt Igler</span><span lang="DE">, 18.2.2002</span></div><div style="text-align: left;"></div><div class="Normal" style="text-align: left;"></div><div style="text-align: left;"></div><div class="Normal" style="text-align: left;"><br />
</div><div style="text-align: left;"></div><div class="Normal" style="text-align: left;"><span lang="DE">Sehr geehrte Damen und Herren,</span></div><div style="text-align: left;"></div><div class="Normal" style="text-align: left;"><br />
</div><div style="text-align: left;"></div><div class="Normal" style="text-align: left;"><span lang="DE">Ich freue mich und sehe es als Vorrecht an, heute Abend zu Ihnen sprechen zu dürfen. Ich war erst einmal in dieser Runde zugegen und möchte mich daher am Anfang ein wenig vorstellen, damit Sie eine Ahnung bekommen, wer hier vor Ihnen steht und was Ihn beschäftigt und bewegt.</span></div><div class="Normal"><span lang="DE"> </span></div><div class="Normal"><span lang="DE">Mein Name ist Kurt Igler, ich stamme aus der Steiermark, und bin verheiratet mit Claudia, einer Siebenbürger Sächsin. Wir erwarten in einigen Wochen unser viertes Kind. Ich bin Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden in Österreich. Ich habe allerdings einen gemischten kirchlichen Hintergrund: ich entstamme einer lutherischen Familie, bin acht Jahre im katholischen Abteigymnasium in Seckau in die Schule gegangen, und habe mich schließlich im Verlauf meines Theologiestudiums der freikirchlichen protestantischen Richtung angeschlossen. Ich möchte jedoch schon an dieser Stelle betonen, dass mein Herz nicht in erster Linie für eine bestimmte christliche Denomination schlägt, sondern für die Sache Jesu, die breiter und umfassender ist als die Anliegen einzelner Kirchen. Und das kommt hoffentlich auch in diesem Referat zum Ausdruck...</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE"><a name='more'></a></span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Seit bald 5 Jahren bin ich hauptberuflich in Simmering in einem Gemeindegründungsprojekt tätig. Wir sind dort am Leberberg eine kleine Gruppe engagierter Christen, die sich am Freitagabend zum Singen, Beten und Bibelstudium trifft, und unser Bemühen geht dahin, eine freikirchliche Gemeinde aufzubauen. Wir leben dort in einem Stadtteil, in dem der Kirchenbesuch extrem niedrig ist, in einem Einzugsgebiet von ca. 20000 Menschen lässt sich buchstäblich eine Handvoll am Sonntag in einer Kirche blicken. Die Entchristlichung ist dort sehr weit fortgeschritten, die Ahnungslosigkeit der Menschen in allen Belangen des Glaubens ist erstaunlich. Es wird uns in dieser Arbeit sehr bewusst, dass wir in einer nachchristlichen Gesellschaft leben, in der die christliche Evangelisation ganz von vorne beginnen muss.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Wie kommt es nun, dass ich heute zu ihnen über das Thema der gesellschaftlichen Krise und der Notwendigkeit einer christlichen Erneuerung spreche?</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Es begann damit, dass ich unmittelbar nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 einen Artikel an die Redaktion der "Presse" schickte mit der Frage, ob sie an einer Veröffentlichung interessiert wären. Und tatsächlich erschien der Artikel über geistige Hintergründe von Manhattan am 14. September als Gastkommentar auf Seite 2. Durch diesen Artikel wurden Ihr Herr Gouverneur und Ihr Herr Kanzler auf mich aufmerksam, und wir trafen uns zum Kennenlernen und zum gemeinsamen Austausch über die kritische Lage, in der der Westen von den Anschlägen getroffen wurde. Wir sprachen auch über die Notwendigkeit einer Veränderung des allgemeinen Denkens und der Lebensweise in unserem Land. Und über die Rolle, die die Christen dabei spielen können und sollen. Daraufhin wurde ich eingeladen, heute Abend zu diesem Thema zu reden.</span></div><span lang="DE" style="color: black; font-family: "Times New Roman","serif"; font-size: 12pt;"></span><br />
<div class="Normal"><span lang="DE">Es wird also in meinem Referat zunächst um eine Analyse unserer gesellschaftlichen Situation gehen, wobei mir sehr bewusst ist, dass meine Beurteilung subjektiv und vor allem aus dem Blickwinkel des Theologen erfolgt; auch kann ich nur einen kleinen Teil dessen anreißen, was zur Gesellschafts-analyse zu sagen wäre. Ich bin kein Soziologe, kein Meinungsforscher, kein Politologe oder Zeitgeschichtler. Dennoch glaube ich, dass meine Beobachtungen einen Anhaltspunkt in der gesellschaftlichen Realität haben und Sie mir in Vielem werden zustimmen können. Ich verstehe mich selbst als einen Christen und kritischen Zeitgenossen, der begreifen möchte, woher wir kommen und worauf wir uns als Gemeinschaft zubewegen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Im zweiten Teil möchte ich dann über die Notwendigkeit, aber auch über das Wie einer christlichen Erneuerung sprechen. Selbst wenn man die Notwendigkeit einer geistigen und geistlichen Wende erkennt, so stellt sich doch auch die Frage, was die wesentlichen Elemente einer solchen Erneuerung wären und wie man auf sie hinwirken könnte.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Mein Zugang zu diesem ganzen Fragenkomplex war ein sehr persönlicher. Schon seit längerer Zeit hatte ich das Gefühl, dass wir in einer Zeit großer Unsicherheit leben, einer Zeit großer Veränderungen und Umbrüche, auch großer Orientierungslosigkeit und Angst. Was ist das für eine Zeit, in der wir leben? Was sind die Zeichen unserer Zeit, worauf weisen sie hin? Diese Fragen bewegten mich.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Die heutige Unsicherheit rührt zum Teil sicher von den großen technischen, wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte her. Ich brauche hier nicht näher darauf einzugehen, möchte nur einige Stichworte erwähnen wie Globalisierung der Wirtschaft, elektronische Revolution, Zusammenbruch des Kommunismus, Turbokapitalismus, 68-er Kulturrevolution, Multikulturalismus, usw. Es ist noch gar nicht abzusehen, wohin diese gegenwärtigen Veränderungsprozesse noch führen werden.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Mein persönliches Bestreben ging aber dahin, hinter diesen vielfältigen Veränderungen und Umbrüchen größere, auch geistesgeschichtliche und kulturelle, Zusammenhänge zu erkennen, um all diese Entwicklungen besser verstehen und einordnen zu können. Ich wollte die Gesamtbewegung unserer Zeit wenigstens ansatzweise erkennen. Dazu habe ich mich mit verschiedenen Autoren auseinandergesetzt, und am Hilfreichsten waren für mich die Bücher eines deutschen christlichen Philosophen, Günter Rohrmoser. Einige der folgenden Gedankengänge gehen in erster Linie auf ihn zurück, ergänzt durch andere Lektüre und eigene Beobachtungen und Eindrücke.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><b><u><span lang="DE">I. Die Krise unserer Gesellschaft</span></u></b></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><u><span lang="DE">A. Krisen durch Umbrüche im öffentlichen Leben</span></u></div><div class="Normal"><span lang="DE">Wenn ich von einer "Krise unserer Gesellschaft" spreche, dann ist es zunächst nicht schwer, verschiedene Krisenherde ausfindig zu machen. Es gibt eine <i>Krise der Politik</i> in unserem Land, ganz unabhängig davon, wie man den letzten Regierungswechsel mit allen Begleiterscheinungen beurteilt. Das Vertrauen in die Problemlösungskompetenz der Politiker schwindet. Alte politische Konzepte und Positionen sind in Auflösung begriffen. Für die neuen Herausforderungen fehlen vielfach die geeigneten Werkzeuge. Darüber hinaus verliert der Nationalstaat an Entscheidungskompetenz angesichts global agierender Konzerne und Syndikate. Aber auch die Abgabe von Kompetenzen an überstaatliche Organisationen und Gremien bringt große Probleme mit sich. Das zeigt sich gerade auch in der Europäischen Union. Der Ton in der Politik wird rauer. Die Krise des Sozialstaats birgt manchen sozialpolitischen Zündstoff. Es ist anzunehmen, dass sich die gesellschaftlichen Verteilungskämpfe in Zukunft radikalisieren.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Eine gewaltige Herausforderung stellt auch die <i>demographische Entwicklung</i> dar. Die nächsten Jahrzehnte werden charakterisiert sein von einer Überalterung der Gesellschaft mit all den Problemen im medizinischen, pflegerischen Bereich, den Problemen für die Sozialversicherungen, den Belastungen für die Familien usw. Zur steigenden Lebenserwartung (liegt zur Zeit bei Männern bei 75, bei Frauen bei 81 Jahren) gesellt sich der erschreckende Geburtenrückgang. Gab es zu Beginn der 90er Jahre noch ungefähr 95 000 Geburten pro Jahr in Österreich, so hat sich die Zahl seither laufend reduziert und liegt zur Zeit bei ca. 78 000. Ebenfalls kontinuierlich verringert hat sich die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau auf 1,34 (1998). Dabei müsste diese Zahl bei etwas über 2 liegen, damit die Bevölkerungszahl gleich bleibt (Zuwanderung natürlich unberücksichtigt).</span></div><div class="Normal"><span lang="DE">Dazu kommt, dass nun die extrem starken Jahrgänge vom Beginn der 60er Jahre das gebärfähige Alter hinter sich lassen und die weitaus geburtenschwächeren Jahrgänge Kinder bekommen. Bei gleichzeitig sinkender durchschnittlicher Kinderzahl bedeutet das eine Potenzierung des Geburtenrückgangs. Dabei werden nach wie vor Zigtausende von Kindern jährlich abgetrieben, in einem der wohlhabendsten Länder der Welt - und man kann wohl kaum ermessen, welche Gewissensnot, aber auch welche Schuld dadurch auf unserem Volk lastet (Schätzungen belaufen sich zwischen 20000 und 10000 Abtreibungen pro Jahr in Österreich).</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Natürlich befinden sich <i>Ehe und Familie</i> auch in einer tiefen Krise. Es ist müßig, die ständig steigenden Scheidungsraten zu zitieren, bei ständiger Zunahme von nichtehelichen Lebensgemeinschaften und unehelichen Geburten. Man kann sich das Leid hinter den Zahlen wohl kaum vorstellen, für die Geschiedenen wie auch besonders für ihre Kinder. Patchworkfamilien werden der Normalfall. Familien leben häufig an der Armutsgrenze, und die Lebensbedingungen für Familien sind nicht gerade einfach.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Die <i>Vereinsamung</i> der Menschen ist erschreckend: In Wien beträgt die durchschnittliche Haushaltsgröße 1,95 Personen; ca. 45 % der Wiener Haushalte sind Einpersonenhaushalte!!</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Die <i>Krise der Kirchen</i> ist auch nicht zu übersehen. Der Mitgliederschwund nimmt dramatische Ausmaße an; gehörten vor einigen Jahrzehnten noch weit über 90 % der österr. Bevölkerung einer christlichen Kirche an, so sind es heute nur mehr etwa 72 %. In Wien sind weniger als 50 % der Bev. noch römisch-katholisch, ca. 4 % evangelisch. Der Kirchenbesuch geht zurück, ist bei den Katholiken allerdings noch bedeutend besser als bei den Evangelischen. In Neubaugebieten gelingt es den Kirchen kaum noch, die Menschen zu erreichen. 1990: 19% der Jugendlichen wöchentlich im Gottesdienst; 2000: 9%. Ein interessantes Faktum aus Wien (aus "Die Konfliktgesellschaft: Wertewandel in Österreich 1990-2000): 36% besitzen Talisman od. Glücksbringer; 25% beten mehrmals in der Woche. Und selbst von den Kirchenmitgliedern identifiziert sich nur mehr ein kleinerer Teil mit den substantiellen Glaubensinhalten wie dem apostolischen Glaubensbekenntnis.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Weitere Krisen, die man nennen könnte: Medienkrise, Kulturkrise, Erziehungskrise, usw.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><u><span lang="DE">B. Krisen durch Umbrüche in den Moral- und Wertvorstellungen</span></u></div><div class="Normal"><span lang="DE">Zahlen allein erfassen freilich nur einen Teil der Wirklichkeit, sie sind Symptome für Entwicklungen im Bereich der Moral, der Wertvorstellungen, des Denkens. Und wenn man diesen tieferen Ursachen nachgeht, kommt man wohl zu noch erschreckenderen Ergebnissen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Die Krise der Familie beispielsweise hängt meiner Ansicht nach mit folgenden Faktoren zusammen: da ist zum einen der <i>Trend zur individuellen Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit</i>. Man geht das Risiko nicht mehr ein, auf den Ehepartner angewiesen zu sein, eine Einheit zu bilden, von der das eigene Leben abhängt. So lässt man sich auch nur bedingt aufeinander ein, auf Zeit, mit jederzeitiger Ausstiegsmöglichkeit. Man hat keine Ehegatten mehr, sondern "Lebensabschnittspartner". Begriffe wie Treue, Opferbereitschaft, Hingabe, Verzicht, Nachgeben, Vergebung, usw. spielen kaum noch eine Rolle. Entsprechend oberflächlich ist die Qualität der Beziehungen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Ein zweiter Faktor ist die <i>heutige Sexualmoral</i>. Sexuelle Aufklärung und Aids-Prävention in der Schule beschränken sich darauf, sexuelle Praktiken und Fakten darzustellen, und auf die Notwendigkeit der Verwendung von Kondomen hinzuweisen, um sich zu schützen. Ein wirklich alternativer, wirklich sicherer, christlicher Weg wird den Schülern nicht mehr zugemutet, nicht mehr empfohlen, meist überhaupt nicht mehr vorgestellt. Enthaltsamkeit vor der Ehe gilt als lächerlich.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Ein drittes Moment bei der Krise der Ehe ist der <i>Verlust des Bewusstseins, dass die Ehe eine göttliche Einrichtung ist</i>, eine heilige Sache, hinter der Gott segnend und schützend steht, deren Missachtung aber auch sein Missfallen erregt. Wer geht heute noch mit der Herzensbitte um Gottes Segen in eine Ehe, mit dem festen Vorsatz, dem Partner um Gottes willen und mit Gottes Hilfe treu zu sein und beizustehen, bis dass der Tod einen scheide? Nur eine solche Haltung wird jemanden dazu bewegen, in einer Krise am Ehegatten festzuhalten und nicht vorschnell das Handtuch zu werfen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Wir sehen also anhand des Beispiels der Ehekrise einen tiefen Mangel an charakterlichen Qualitäten, die eine Ehe gelingen lassen, und einen Verlust des Bezugs zu transzendenten Wirklichkeiten wie der göttlichen Stiftung der Ehe.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Und wie weit der Verlust an Sinnorientierung fortgeschritten ist, zeigt ein Umfrageergebnis vom Jahr 2000: Für zwei Drittel unserer Bevölkerung besteht der Sinn des Lebens lediglich darin, "das Beste herauszuholen." (Die Konfliktgesellschaft, S. 12.)</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><u><span lang="DE">C. Von den Krisen zur Gesamtkrise</span></u></div><div class="Normal"><span lang="DE">Soweit einige Krisenherde unserer Gesellschaft und einige tieferliegende Ursachen im Bereich von Moral, Überzeugungen, und Tugenden.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Was bringt mich aber dazu, von "der" Krise unserer Gesellschaft zu sprechen? Bin ich ein Kulturpessimist, ein Moralist, der sich einfach ärgert über den unchristlichen Zustand unserer Gesellschaft?</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Ich denke, dass sich hinter den einzelnen Krisensymptomen und Krisenherden eine Gesamtkrise verbirgt, die uns einer sehr ungewissen und potentiell düsteren Zukunft entgegengehen lässt. Was ich damit meine, will ich im Folgenden näher ausführen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Rohrmoser spricht davon - und er beruft sich dabei auch auf eine Reihe anderer Philosophen und Kulturtheoretiker - dass wir auch geistesgeschichtlich an der Wende zu einer neuen Ära stehen. Eine Epoche geht zu Ende, eine neue, noch vielfach unbekannte, zieht herauf. Was für ihn zu Ende geht, ist das Zeitalter der Moderne, der Aufklärung, der Utopie. Augenfälligstes Beispiel dafür ist der Untergang des Kommunismus. Laut Rohrmoser stellte der Kommunismus den konsequentesten Versuch dar, das Programm der Moderne umzusetzen. Es ging darum, mit Hilfe der Wissenschaft und dadurch, dass der Mensch sein Schicksal endlich selbst in die Hand nahm, eine Art irdisches Paradies zu schaffen. Man wollte einen Zustand gesellschaftlicher Freiheit und Gleichheit erreichen, in dem jede Unterdrückung, Ausbeutung und Fremdbestimmung abgeschafft sein würden und der Mensch sich ungehindert verwirklichen und entfalten könnte. Durch bewusste und zielgerichtete Veränderung der gesellschaftlichen Umstände würde der Mensch wahrhaft frei und glücklich werden.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Genau diese Utopie sei aber durch das Ende des real existierenden Sozialismus widerlegt, habe sich als Irrglaube erwiesen. Damit sei aber der ganze Versuch, aus Menschenkräften und auf dem Weg völliger Emanzipation und Selbstbestimmung das Heil für den Menschen zu schaffen, ans Ende gekommen, auch im Westen. Es gibt keine Utopien, keine großen und erstrebenswerten, allen Einsatz mobilisierenden Zukunftsvisionen mehr. Pessimismus, Zukunftsangst, Unsicherheit machen sich breit.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Durch die Errungenschaften von Wissenschaft und Technik ist ein nie gekannter Wohlstand erreicht worden, und doch hat der Mensch nicht das Glück und die Erfüllung erreicht. Im Gegenteil, die sozialen Konflikte nehmen zu, die Solidarität schwindet, Egoismus und Rücksichtslosigkeit brechen sich Bahn. Selbst so liberale Denkerinnen wie Marion Gräfin Dönhoff warnen vor dieser Entwicklung, vor der Konsum-und Raffgesellschaft, vor dem Verlust gesellschaftlichen Verantwortungsgefühls, vor mangelndem Gemeinsinn, sogar vor dem "metaphysischen Vakuum" der Gegenwart. Man warnt von der "Hegemonie der Ökonomie", vor purem Materialismus und Pragmatismus. Es ist keineswegs so, dass nach dem Ende des Kommunismus der liberale westliche Kapitalismus innerlich erstarkt und dabei ist, sich weltweit durchzusetzen. Dieser Optimismus schwand rasch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Nicht westlicher Liberalismus ist auf dem Vormarsch, sondern ein neuer Nationalismus und die Rückkehr der Religion in die Politik. Und der westlichen Gesellschaft kommt in dieser Umbruchszeit mehr und mehr das geistige, moralische, religiöse Rückgrat abhanden. Zitat Dönhoff, Zivilisiert den Kapitalismus, S. 222: "Die Demokratie ist bei uns nicht durch rechtsradikale Gruppen gefährdet, sondern allein durch sich selbst; durch Übertreibung ihrer eigenen Prinzipien, also durch ausufernde Marktwirtschaft und unbegrenzte Freiheit."</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Dazu kommt, dass die Aufklärung über alles aufgeklärt hat, alle Autoritäten in Frage gestellt, alle Traditionen hinterfragt hat und keine Verbindlichkeiten und Überzeugungen übrig gelassen hat. Sie hat sich "zu Tode aufgeklärt". Es verbleibt nichts mehr, worüber man noch nicht aufgeklärt, was noch nicht entzaubert, nicht enttabuisiert wäre. Eine große Gleich-Gültigkeit ist die Folge, ein unglaublicher Pluralismus und Individualismus. Aufklärung und Liberalismus, so Rohrmoser, konnten aber nur gut gedeihen auf dem Humus des Christentums; erodiert dieser Boden, so drohe das Chaos.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Denn mit diesem aufklärerischen Relativismus kann der Mensch auf Dauer nicht leben. Ich bin überzeugt, dass der Mensch immer etwas braucht und sucht, um sein religiöses Verlangen zu stillen. Der Mensch hat eine spirituelle Dimension, die auf Dauer nicht unbesetzt bleiben kann. Deshalb beobachten wir heute eine enorme Zunahme von Religiosität, allerdings weitgehend unchristlicher Natur. New Age, fernöstliche Religionen, Magie, Wahrsagerei, Okkultismus üben auf viele große Anziehungskraft aus. Auch auf religiösem Gebiet ist allerdings ein großer Individualismus und Pluralismus zu beobachten, man sucht sich die Versatzstücke für die private Religion aus den verschiedensten Religionen und Weltanschauungen zusammen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Nietzsche sprach von einer kommenden "atomistischen Revolution", von einer "Umwertung aller Werte." Es scheint, als seinen wir voll in dieser Zeit angekommen. Individualisierung, Vereinsamung, Subjektivismus, Relativismus sind Aspekte dieser atomistischen Revolution. Werte sind nicht mehr absolut, allgemein verbindlich, sondern veränderlich, relativ, Mittel zum Zweck. Sie werden ausverhandelt oder mit Gewalt durchgesetzt, aber sie haben keine absolute metaphysische Verankerung mehr.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Hält man sich das vor Augen, wird die Behauptung einer Gesamtkrise unserer Gesellschaft noch plausibler. Es fehlen unserer Gesellschaft immer mehr die entscheidenden Gemeinsamkeiten, die ein gelingendes Zusammenleben, eine gemeinsame Willensbildung überhaupt erst ermöglichen. Jede Gesellschaft braucht einen bestimmten Grundkonsens, ohne den sie nicht entscheidungsfähig und lebensfähig ist. Zu diesem Grundkonsens gehören gemeinsame transzendente, verbindliche Werte, gemeinsame politische Ziele, gemeinsame Überzeugungen vom Guten, vom Wahren, vom Gerechten, vom Erstrebenswerten. All diese Gemeinsamkeiten sind in Auflösung begriffen. Es waren in Europa bislang christliche Werte und Überzeugungen, die die Bevölkerung zusammengehalten haben und durch die wir noch da stehen, wo wir stehen. Wir leben noch, wie ein deutscher Theologe, Klaus Bockmühl, treffend formulierte, vom "Duft eines leeren Kelches." Was aber, wenn sich dieser Duft endgültig verflüchtigt hat?</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">(Symptomatisch für die Krise des Westens war übrigens wohl auch die Reaktion auf die Anschläge vom 11. September. Wie verständnisvoll waren Viele für die radikalen Moslems, wie selbstkritisch gegen alle westliche Politik und Religion. Wie unbegreiflich für Viele, dass es jemand geben kann, der uns im Westen hasst; das muss doch ein Missverständnis sein! Oder haben wir sie wirklich so sehr provoziert, dass sie so reagieren? Es ist sicherlich eine Tugend, zuerst vor der eigenen Tür zu kehren; und ich möchte auch nicht die ganze westliche Politik gegenüber der dritten und der islamischen Welt verteidigen. Aber gerade in Europa hat die Selbstkritik dominiert, nach dem Motto: geschieht uns schon recht, bzw. der Antiamerikanismus und das Appeasement. Dass es Bedrohungen geben kann, denen man widerstehen muss, das wollten Viele einfach nicht wahrhaben. Auch nicht, dass wir viele Errungenschaften besitzen, die es wert sind, verteidigt zu werden, nicht zuletzt unsere Freiheit, der Rechtsstaat, die Demokratie. Und dass wir selbst dabei sind, diese Schätze zu verschleudern. Außerdem konnten die Wenigsten mit der religiösen Motivation der Islamisten etwas anfangen, weil die Religion für die Menschen im Westen eben nichts Packendes, Bewegendes, Veränderndes mehr ist. Aber wenn man die andere Seite nicht wirklich versteht, kann man ihr auch nicht richtig begegnen.)</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Der Liberalismus tut sich sehr schwer in Krisenzeiten. Man kann leicht liberal, tolerant und pluralistisch sein, solange Frieden herrscht, solange man im Wohlstand lebt, solange die Gesellschaft noch einigermaßen zusammenhält. Wenn sich aber der Zusammenhalt auflöst, wenn die Konflikte zunehmen, wenn der zu verteilende Kuchen kleiner wird, dann braucht man verbindliche, gemeinsame Werte und Überzeugungen, Menschen, die sich an anerkannte Grundsätze halten. Ansonsten kann es sehr rasch zu chaotischen öffentlichen Zuständen kommen. Und der 11. September hat gezeigt, wie schwach das Fundament an Überzeugungen und moralischer Kraft speziell in Europa ist.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Ich glaube, dass wir heute vor gewaltigen Herausforderungen stehen; dass die Zeiten nicht leichter, sondern schwerer werden; und dass die allgemeine Orientierungslosigkeit und Gleich-Gültigkeit sehr bedenklich stimmen muss, ob wir die Herausforderungen bewältigen und die Probleme lösen können. Wer könnte behaupten, dass unsere westlichen Gesellschaften vor geistiger Kraft, vor Überzeugung, vor Zukunftshoffnung, vor Optimismus strotzen? Das Gegenteil ist der Fall.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Doch Klagen und Jammern führt nicht weiter, ist auch bestimmt nicht Aufgabe der Christen. Christen sollen zwar realistisch, aber auch Hoffnungsträger sein. Das Kommen Jesu in die Welt und sein Wiederkommen sind ein Bezugsrahmen, der Zuversicht gibt, der uns motiviert, schon jetzt für das Reich Gottes zu leben und der Neuen Welt Gottes entgegenzuarbeiten.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Wie kann ein solcher Einsatz für das Reich Gottes in der heutigen Lage aussehen? Was heißt es, sich für das Reich Gottes einzusetzen? Damit bin ich beim zweiten Teil, bei der Notwendigkeit einer christlichen Erneuerung unserer Gesellschaft.</span></div><span lang="DE" style="color: black; font-family: "Times New Roman","serif"; font-size: 12pt;"> </span> <br />
<div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><b><u><span lang="DE">II. Die Notwendigkeit einer christlichen Erneuerung</span></u></b></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Ich denke, der Exodus aus den Kirchen, der Schwund der Gottesdienstbesucher, der Verlust christlicher Werte und Überzeugungen bietet vielen von uns Anlass zur Sorge. Man könnte dazu neigen, der "guten alten Zeit" nachzutrauern und sich eine Renaissance der christlich-abendländischen Epoche zu wünschen. Man könnte eine Erneuerung christlicher Kultur und Traditionen ersehnen. Und ganz bestimmt wäre eine derartige Renaissance wünschenswert, wenn man auch das Rad der Geschichte nie zurückdrehen kann und die Vergangenheit nicht verklären darf.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Aber gerade eine solche Neubelebung christlicher Wertvorstellungen, Traditionen und Kultur ist wenig wahrscheinlich und praktisch nicht mach-bar (Betonung auf Machen). Die meisten jungen Leute werden auf solche Vorschläge oder gar Aufforderungen nicht gerade begeistert reagieren. Menschen mit christlichen Überzeugungen werden als Reaktionäre betrachtet, als Miesmacher, als Moralisten, als Ewiggestrige usw. Ich glaube, ein solcher Versuch einer christlichen Erneuerung hieße, das Pferd vom falschen Ende her aufzuzäumen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Damit komme ich zu meiner Hauptthese: ich bin überzeugt, dass eine wirklich tiefgreifende, wirksame Erneuerung unserer Gesellschaft, unseres Volkes, nur durch eine radikale Glaubenserneuerung geschehen kann. Von der Wurzel her, von der persönlichen Gottesbeziehung jedes Einzelnen her, muss die Veränderung kommen. Nur eine erneuerte Gottesbeziehung setzt die schöpferischen Kräfte frei, die Herausforderungen der Zukunft anzupacken, die Zukunft im Sinne Gottes zu gestalten, und unsere Kultur aus dem Evangelium heraus zu erneuern.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Aber wie kann diese Glaubenserneuerung geschehen? Wie kann heute eine solche aussehen?</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Der Beantwortung dieser Frage ist der Schluss meines Vortrags gewidmet. Wiederum möchte ich hier persönliche Erfahrungen einflechten, da ich selber ein junger Mensch war, für den christlicher Glaube etwas Verstaubtes und für den Alltag kaum Relevantes war, und der eine solche Glaubenserneuerung erlebt hat.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Ich glaube, dass die christlichen Kirchen einen radikalen Kurswechsel vornehmen müssen, wenn sie die Herzen der Menschen neu erreichen und auch neu gesellschafts- und kulturprägend wirken wollen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Zunächst muss christlicher Glaube raus aus den Kirchenmauern und christlichen Ghettos. Für mich als Jugendlichen war Christentum der Besuch religiöser Veranstaltungen mit etwas mystischem und esoterischem Charakter, ein Ritus für bestimmte Anlässe, aber nichts Lebensprägendes und "Welt-bewegendes". Die religiöse Sprache war für mich schwer verständlich, die Musik entrückt und ein wenig unheimlich (bes. der gregorianische Choral, aber den will ich gar nicht kritisieren). Aber ich glaube, das größte Problem war für mich die Abspaltung der religiösen Sphäre von der Alltagswelt. Es fehlte einfach der Bezug zu meinem persönlichen Leben in der Schule, mit den Freunden, in der Familie, in meiner Freizeit, usw. Das müsste ganz anders werden, wenn die Kirchen an die jungen Menschen herankommen wollen. Die Trennung von Sakral und Profan, von Sonntag und Alltag, von Heilig und Gewöhnlich, auch von Klerus und Laien, müsste überwunden werden. Übrigens spricht das Neue Testament tatsächlich und ausdrücklich vom Priestertum aller Gläubigen und vom unmittelbaren Zugang zu Gott durch den Glauben an Jesus Christus. Dieser unmittelbare Zugang im Glauben und die volle Glaubenskompetenz jedes Christen müssten neu entdeckt werden.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Aber dann müsste sich ein weiterer, noch entscheidenderer Punkt ändern. Ich spreche jetzt von meiner persönlichen Erfahrung in der lutherischen Kirche, aber man kann sie bestimmt nicht nur dort machen. Ich habe in den Gottesdiensten viel von christlichem Engagement, von Nächstenliebe und sozialem Engagement gehört - und all das gehört natürlich zum christlichen Glauben dazu. Aber ich habe nie ausdrücklich gehört, wie ich eine persönliche Beziehung zu Gott, zu Jesus Christus, überhaupt erst bekommen kann, und wie man Gott persönlich begegnen und ihn kennenlernen kann. "First things first", sagen die Amerikaner, und sie haben recht. Ich kann nicht alles Mögliche über das christliche Leben sagen, christliches Engagement von den Menschen erwarten, ohne ihnen erst einmal zu sagen, wie man ein Christ wird. Ich kann nicht das Befolgen einer Ordensregel von jemandem erwarten, der kein wirkliches Ordensmitglied ist. Der würde das als Nötigung empfinden. Ein Christ zu werden, das bedeutet eine Entscheidung für ein alternatives Leben, für ein Leben in Abhängigkeit von Gott, im Gehorsam gegen Gott, im Vertrauen auf Gott. Und diese Entscheidung muss zuerst kommen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Natürlich ist mir bewusst, dass ich mich hier auf schwieriges Terrain begebe, aber ich behaupte von mir selbst, dass ich bis zu meinem vierzehnten Lebensjahr zwar christlich erzogen worden war, irgendwie sicher an Gott geglaubt habe, aber das Entscheidene vom Glauben an Christus noch nicht begriffen hatte. Ich war getauft; aber das Neue Testament spricht wieder und wieder vom Glauben an Jesus Christus, durch den ein Mensch ewiges Leben erlangt, durch den ein Mensch gerettet wird. Die Taufe allein macht mich noch nicht zu einem Christen. Es muss der Glaube dazukommen. Jesus möchte, dass man sein Vertrauen auf ihn setzt, dass man seine Gnade annimmt, dass man sein Leben ihm anvertraut. Er will Herr sein im Leben jedes Menschen, er will jedem persönlich das Heil schenken und jedem persönlich begegnen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Das in erster Linie müssten die Christen wieder deutlich sagen. Ich glaube, die Zeit ist vorbei, wo wir davon ausgehen können, dass die Österreicher sowieso Christen sind. Christen sind eine kleine Minderheit in unserem Land, auch wenn noch viele getauft sind. Aber wir leben in einer nachchristlichen, neuheidnischen Gesellschaft.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Ich glaube, die Kirchen kranken daran, dass sie den Menschen die "Zumutung der Umkehr" nicht mehr zumuten. Sie reden nicht mehr davon, dass Christsein etwas kostet - und zwar das ganze Leben, über das ich als Christ nicht mehr autonom verfügen kann, sondern das einem Anderen gehört, eben Christus.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Es war für mich tatsächlich der Beginn eines neuen Lebens, als ich bewusst begann, mit Jesus zu reden, auf ihn zu hören, ihm zu vertrauen, und ihm nachzufolgen. Ich habe die Mitte meines Lebens gefunden, ich habe entdeckt, dass Jesus auf meine Nöte und Bitten eingeht, dass er mich leitet und erzieht. Ich habe in der Beziehung zu Jesus den Sinn meines Lebens gefunden - und das ist keine bloß subjektive Aussage, denn jeder Mensch findet als Geschöpf und Gedanke Gottes seine Lebenserfüllung erst in der Beziehung zu seinem Schöpfer. Und ich kenne viele, die das auch so erfahren haben.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Aber vielleicht fragen sie sich, wieso ich so viel von Jesus rede, wieso eine Gottgläubigkeit nicht auch genügt. Den Schöpfer kann man jederzeit ehren, seine Wahrheit erkennen, seine Gebote befolgen, dem Gewissen folgen. -- Kann man das wirklich ohne Jesus?? Christentum war und ist eine Gnadenreligion, das unterscheidet den christlichen Glauben von allen anderen Religionen. Christsein heißt, aus der Gnade zu leben, als Begnadigter bzw. Begnadigte. Das mag vielleicht den menschlichen Stolz verletzen: wer will schon auf die Gnade eines anderen angewiesen sein? Wer will in der Schuld eines anderen stehen?</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Der Apostel Paulus schreibt an die Epheser: <b>EIN Eph 2:8</b> <i>Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft - Gott hat es geschenkt -, 9 nicht aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann.</i></span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">In Jesus hat uns der Schöpfer seine Gnade erwiesen - und uns bleibt nur, uns begnadigen zu lassen, das Geschenk der Vergebung anzunehmen. Das macht einen Menschen zum Christen, denn dazu ist Christus in die Welt gekommen - um den Kranken Heilung zu bringen.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><b><span lang="DE">EIN Mk 2:17</span></b><span lang="DE"> <i>Jesus sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten</i>.</span></div><div class="Normal"><span lang="DE">Und im NT wird sehr deutlich, dass es vor Gott keine Gerechten gibt, sondern nur vermeintlich Gerechte, Selbstgerechte - und die konnten und können mit Jesus am Wenigsten anfangen!</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><b><span lang="DE">EIN Joh 12:47</span></b><span lang="DE"> <i>ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten</i>.</span></div><div class="Normal"><span lang="DE">Das war die Mission Jesu. Und wer ihm als Retter vertraut, ist geheilt.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Diese Botschaft ist heute noch genauso aktuell wie vor 2000 Jahren, sie ist das zeitlose Evangelium von der Barmherzigkeit Gottes. In dieser Gnade muss die Kirche leben und von dieser Gnade muss sie reden, wenn sie unsere Gesellschaft erneuern will. "Die Hauptsache ist, dass die Hauptsache die Hauptsache bleibt!", hat einmal jemand gesagt. Hier ist die Hauptsache. Diese Botschaft hat die Welt verändert, und sie hat die Welt geprägt bis in unsere Tage. Wir müssen sie glauben, leben und neu beleben.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Zusammenfassend könnte man sagen, dass ich eine christliche Erneuerung unserer Gesellschaft nur erwarte, wenn es zu einer echten Glaubenserneuerung kommt. Zu dieser Glaubenserneuerung gehört, dass die Kirche ihre Relevanzkrise überwindet, indem sie die Trennung von religiös-sakralem Bereich und Alltagswelt überwindet. Noch wichtiger scheint mir aber, dass sie zu ihrer ureigensten Aufgabe zurückfindet und Menschen zum persönlichen, im besten Sinne des Wortes radikalen Glauben an Jesus Christus ruft. Das ist heute dringender nötig denn je, angesichts der dramatischen Entchristlichung unserer Bevölkerung. Dann können wir auch Hoffnung haben für eine kulturelle, politische, umfassende Erneuerung unseres öffentlichen Lebens.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Ich glaube, dass trotz aller bedenklichen gegenwärtigen Entwicklungen Hoffnung angebracht ist. Ich glaube, dass schwerere Zeiten die Frage nach Gott neu aufbrechen lassen werden. Dass eine erneuerte Christenheit eine große Anziehungskraft ausüben kann.</span></div><div class="Normal"><br />
</div><div class="Normal"><span lang="DE">Der letzte Grund für Hoffnung ist, dass Gott selbst das Heil der Menschen möchte; dort, wo Menschen in ihrem Verhältnis zu ihrem Schöpfer heil werden, haben sie auch einen heilsamen Einfluss auf ihre Umgebung. Möge Gott viele heil machen und sie für andere heilsam werden lassen. Danke.</span></div>Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-36862827717079429522011-02-14T16:58:00.000+01:002011-02-14T16:58:33.792+01:00Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr<!--[if gte mso 9]><xml> <w:WordDocument> <w:View>Normal</w:View> <w:Zoom>0</w:Zoom> <w:TrackMoves/> <w:TrackFormatting/> <w:HyphenationZone>21</w:HyphenationZone> <w:PunctuationKerning/> <w:ValidateAgainstSchemas/> <w:SaveIfXMLInvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:IgnoreMixedContent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:AlwaysShowPlaceholderText>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w:DoNotPromoteQF/> <w:LidThemeOther>DE-AT</w:LidThemeOther> <w:LidThemeAsian>X-NONE</w:LidThemeAsian> <w:LidThemeComplexScript>X-NONE</w:LidThemeComplexScript> <w:Compatibility> <w:BreakWrappedTables/> <w:SnapToGridInCell/> <w:WrapTextWithPunct/> <w:UseAsianBreakRules/> <w:DontGrowAutofit/> <w:SplitPgBreakAndParaMark/> <w:DontVertAlignCellWithSp/> <w:DontBreakConstrainedForcedTables/> <w:DontVertAlignInTxbx/> <w:Word11KerningPairs/> <w:CachedColBalance/> </w:Compatibility> <w:BrowserLevel>MicrosoftInternetExplorer4</w:BrowserLevel> <m:mathPr> <m:mathFont m:val="Cambria Math"/> <m:brkBin m:val="before"/> <m:brkBinSub m:val="--"/> <m:smallFrac m:val="off"/> <m:dispDef/> <m:lMargin m:val="0"/> <m:rMargin m:val="0"/> <m:defJc m:val="centerGroup"/> <m:wrapIndent m:val="1440"/> <m:intLim m:val="subSup"/> <m:naryLim m:val="undOvr"/> </m:mathPr></w:WordDocument> </xml><![endif]--><!--[if gte mso 9]><xml> <w:LatentStyles DefLockedState="false" DefUnhideWhenUsed="true"
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<div class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span lang="DE" style="font-size: 14pt; line-height: 115%;"></span><span lang="DE">Vom biblischen Umgang mit Geld und Besitz</span></div><div> </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZyb8416wqM8NFQRT9G1yXyNJtLt_KlPogFfqP2sd2ExzQBkMBfN8YHOR0tXPKfYn2V_U1RaKmwtG5ycWHPTZJDCl-iz-eFwRhMuseb3CcNl-sHZxADElrgb-67xTiFTUQgDKG/s1600/Geld.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="150" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZyb8416wqM8NFQRT9G1yXyNJtLt_KlPogFfqP2sd2ExzQBkMBfN8YHOR0tXPKfYn2V_U1RaKmwtG5ycWHPTZJDCl-iz-eFwRhMuseb3CcNl-sHZxADElrgb-67xTiFTUQgDKG/s200/Geld.jpg" width="200" /></a></div><div class="MsoNormal" style="text-align: left;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span lang="DE">Von Kurt Igler </span></div><div style="text-align: left;"> </div><div class="MsoNormal" style="text-align: left;"><br />
</div><div style="text-align: left;"> </div><div class="MsoNormal" style="text-align: left;"><i><span lang="EN-US" style="font-size: 9pt; line-height: 115%;">Money makes a good servant, but a bad master. </span></i><i><span lang="DE" style="font-size: 9pt; line-height: 115%;">(Francis Bacon)</span></i></div><div style="text-align: left;"> </div><div class="MsoNormal" style="text-align: left;"><i><span lang="DE" style="font-size: 9pt; line-height: 115%;">Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. (Jesus, Mt 6,24)</span></i></div><div style="text-align: left;"> </div><div class="MsoNormal" style="text-align: left;"><br />
</div><div style="text-align: left;"> </div><div class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span lang="DE">Der rechte Umgang von Christen mit Geld und Besitz setzt zunächst ein rechtes biblisch-theologisches Verständnis der Güter dieser Welt und der Erfindung des Geldes voraus. Und hier ist als erstes zu sagen: als Gabe des Schöpfers müssen die Güter dieser Welt zunächst vorbehaltlos als gut angesehen werden (vgl. 1Tim 4,4 EIN: <i>Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird)</i>. Gott hat dem Menschen einen Lebens-Raum bereitet, und er hat ihm die Güter dieser Welt zur Nutznießung in Demut und Dankbarkeit zur Verfügung gestellt...</span></div><div class="MsoNormal" style="text-align: left;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span lang="DE"><a name='more'></a></span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE"> Nun gibt es freilich das bekannte „Verteilungsproblem“ der Güter dieser Welt, und davor noch die wesentliche Frage, wem die Güter eigentlich gehören. Aus schöpfungstheologischer Sicht, die Güte Gottes gegen alle Menschen bedenkend, wie auch die Gleichheit des Menschen vor Gott in seiner Gottesähnlichkeit, muss der Schluss gezogen werden, dass die Güter der Welt grundsätzlich dem menschlichen Geschlecht zur Verfügung stehen, nicht bloß einem Teil der Menschheit unter Ausschluss des anderen Teils. Menschen den Zugang zu den Gütern dieser Welt, zur Teilhabe an diesen, zu verwehren, widerspricht den guten Absichten Gottes, der <i>seine Sonne aufgehen lässt über Bösen und Guten, und regnen lässt über Gerechte und Ungerechte</i> (Mt 5,45).</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Soviel zum ganz Grundsätzlichen – wir wollen später noch konkreter werden. Geld hat nun zunächst die Funktion, die Verteilung der Güter zu erleichtern, und muss unter diesem primären Aspekt wiederum gänzlich positiv bewertet werden. Es wurde angesichts der Probleme, die der Tauschhandel mit sich bringt, eingeführt als ein Drittes, ein Tauschmittel, auf dessen Tauschkraft sich die Handelspartner einigten – eine Bedingung dafür war seine kontrollierte Herstellung und Herausgabe. Nun war es auch leichter, sich auf die Produktion dessen zu konzentrieren, wo persönliche und umstandsbedingte Stärken liegen (Arbeitsteilung). Die „Erfindung“ des Geldes bescherte also dem Handel und dadurch dem allgemeinen Wohlstand einen ungeahnten Aufschwung: Geld ist ein überaus geeignetes Mittel zu Wohlstandsvermehrung.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Bislang haben wir ein durch und durch positives Bild von Geld, Gütern und Handel gezeichnet. Besteht der christliche Beitrag zum Wirtschaftsleben also lediglich in einer pauschalen „Absegnung“, einem generellen Gutheißen des wirtschaftlichen Handelns des Menschen?</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Keineswegs – denn es ist eben das wirtschaftliche Handeln des <b><i>Menschen</i></b>! Und damit sind die Probleme schon impliziert. Denn der Umgang des Menschen mit Geld und Besitz ist gezeichnet von jenem Grundproblem dem Menschen, dem Verhängnis und dem Schuldzusammenhang, in dem er sich in dieser Welt immer befindet, kurz: der Sünde. Der Mensch missbraucht und zweckentfremdet all das Gute, das diese Welt für ihn bereithält. Er wirkt zerstörerisch, er schadet sich und anderen – und im Wirtschaftsleben sind speziell die Möglichkeiten, anderen zu schaden, immens.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Nur stichpunktartig seien diese Möglichkeiten angedeutet: übermäßige Ausbeutung der Ressourcen, Zerstörung der Umwelt, Verschwendung, schädliche Arbeitsbedingungen, Versklavung, ungerechte Entlohnung, Betrug, Übervorteilung, Erpressung, Untreue, Raub, Diebstahl, minderwertige Ware, überhöhte Preise, Zinswucher, Monopolbildung, …</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Was ist aus biblisch-christlicher Sicht dazu zu sagen?</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Zunächst: So positiv die Bibel die Güter dieser Welt beurteilt, so sehr sie den Menschen dazu ermächtigt, sich die Erde zunutze zu machen („Kulturauftrag“, s. 1Mo 2,15), und so sehr sie auch das persönliche Eigentum schützt (das siebte Gebot: Du sollst nicht stehlen!), so wenig gesteht sie dem Menschen willkürliche Verfügungsgewalt über sein Eigentum zu. Die Güter dieser Welt sind dem Menschen anvertraut, zur Verfügung gestellt, und er ist rechenschaftspflichtiger Verwalter. Gott ist Herr der Schöpfung und Herr des Menschen, und so hat es der Mensch in seinem Umgang mit der Schöpfung, ihren Gütern, und dem Mitmenschen immer auch mit Gott selbst zu tun. Dieser Verantwortlichkeit kann er sich nicht entziehen, er kann sie höchstens zu seinem und zum Schaden seiner Umgebung ignorieren.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Als Besitzender bin ich, so lehrt Jesus, dem Nächsten gegenüber verpflichtet (vgl. die Geschichte vom reichen Mann und armen Lazarus, Lk 16,19-31). In jener Geschichte ist nicht der Reichtum an sich das Problem, sondern dass der Reiche seine Verpflichtung gegenüber dem Armen vor seiner Tür nicht wahrnehmen wollte. Die katholische Soziallehre redet entsprechend von einer „Sozialpflichtigkeit des Eigentums“, einer ethischen Verpflichtung der Besitzenden gegenüber den Mittellosen.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Viele konkrete Schlussfolgerungen für den Umgang mit Geld und Besitz könnte man schon aus diesen wenigen Prinzipien ziehen, aber es ist hier nicht der Raum dafür. Es wird allerdings aus der Art und Weise, wie die Bibel das Problem des Umgangs mit den Gütern der Welt anspricht, vor allem eines deutlich: es kann auch bei unserer Behandlung des Themas nicht in erster Linie darum gehen, bestimmte wirtschaftliche Systeme zu verurteilen und andere zu empfehlen oder gar als die Lösung des Dilemmas anzusehen. Das sollte uns auch die Geschichte lehren, dass die Not des Menschen nicht in erster Linie darin besteht, dass er durch ausbeuterische, unterdrückerische Systeme sich selbst entfremdet ist, und dass eine Revolution der Verhältnisse schon den neuen Menschen hervorbringen könnte. Denn das angesprochene tiefste Problem, die Sündhaftigkeit des Menschen, und zwar jedes einzelnen wirtschaftlichen Akteurs, ist damit in keiner Weise gelöst.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">In diesem Wissen gibt die Bibel, das Wort Gottes, keine allgemeinen Belehrungen über den Zustand der Welt und deren Verbesserung, sondern setzt ganz persönlich an: „Du bist der Mensch!“ Der Einzelne wird angesprochen und herausgefordert. Und wiederum, im Wissen um das Wesen des Menschen, wird auch tiefer gedrungen als nur bis zum gerechten oder ungerechten Tun des Einzelnen. Die Bibel spricht unsere tiefsten Haltungen und Einstellungen an, unser Innerstes, das, was in biblischer Sprache das „Herz“ genannt wird (1Tim 6,10 EIN: <i>Denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht. Nicht wenige, die ihr verfielen, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich viele Qualen bereitet)</i>. Und Jesus selbst sagt die folgenden Worte: <i>Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon</i> (Mt 6,24 EIN).</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Die Loyalität von Christen muss klar, ungeteilt sein. Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr! Es kann und soll genutzt werden, aber man darf dadurch nicht korrumpiert werden. Es darf im Leben keinen zu großen Stellenwert bekommen, und schon gar nicht zum Götzen, zum Lebensinhalt, zum Lebensziel, werden. Christen sollen nach Paulus „haben, als ob sie nicht hätten“, müssen Loslassen können, eine innere Distanz zum Besitz bewahren, und ihr Vertrauen nicht auf die Güter, sondern auf Gott setzen.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Wenn diese Grundhaltung stimmt, wird der Mensch befreit zum rechten, richtigen Umgang mit Vermögen. Dann kann er auch dieser „Sozialpflichtigkeit des Eigentums“ gerecht werden und in rechter Verwalterschaft mit und nach seinem Vermögen dem Nächsten dienen.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Das bedeutet nicht, dass es im wirtschaftlichen Leben immer nur auf den Einzelnen ankommt. Es gibt in der Tat ungerechte Systeme und Mechanismen, sozusagen „strukturelle Sünde“, institutionalisierte Ungerechtigkeit. Auch hier haben Christen eine Verantwortung, sind gerufen, sich für die Veränderung der Verhältnisse einzusetzen. Aber es ist nicht immer leicht, zu erkennen, wo Strukturen ungerecht werden, wo die Grenze zwischen Recht und Unrecht überschritten ist. Und auch hinter solchen Strukturen stecken Menschen, die sie geschaffen haben, die sie erhalten wollen, die durch sie profitieren. Streng genommen sind nicht Strukturen sündig, sondern sie sind von sündigen Menschen erdachte Mechanismen, um dem eigenen Vorteil zu dienen. Und sie können auch nur beseitigt werden, wenn ihre Schöpfer und/oder Erhalter zur Veränderung bewegt werden.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Für den individuellen Umgang von Christen mit ihrem Geld und Vermögen ist es unmöglich, genaue Anleitungen zu geben – jeder ist damit Gott und seinem Gewissen gegenüber verantwortlich, und was für den einen möglich und richtig ist, muss es nicht für den anderen sein, zu verschieden sind Lebenssituationen, Umstände und Verhältnisse. Dennoch sollen einige Fragen an den Schluss gestellt werden, die dazu helfen können, den persönlichen Umgang mit dem Besitz zu überprüfen und eventuell zu ändern:</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoListParagraphCxSpFirst" style="margin-left: 18pt; text-indent: -18pt;"><span lang="DE" style="font-family: Symbol;"><span>·<span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span lang="DE">Gehe ich verantwortlich/bescheiden/angemessen mit dem Vermögen um, das mir anvertraut ist?</span></div><div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 18pt; text-indent: -18pt;"><span lang="DE" style="font-family: Symbol;"><span>·<span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span lang="DE">Freue ich mich über das „Vermögen“, mit meinen Mitteln Gutes zu tun?</span></div><div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 18pt; text-indent: -18pt;"><span lang="DE" style="font-family: Symbol;"><span>·<span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span lang="DE">Stimmt die Relation meiner Ausgaben für</span></div><div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 54pt; text-indent: -18pt;"><span lang="DE" style="font-family: "Courier New";"><span>o<span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span lang="DE">Grundbedürfnisse (Ernährung, Unterkunft, Kleidung)</span></div><div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 54pt; text-indent: -18pt;"><span lang="DE" style="font-family: "Courier New";"><span>o<span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span lang="DE">Kultur, Freizeit, Medien</span></div><div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 54pt; text-indent: -18pt;"><span lang="DE" style="font-family: "Courier New";"><span>o<span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span lang="DE">Auto, Urlaub, Luxusartikel</span></div><div class="MsoListParagraphCxSpMiddle" style="margin-left: 54pt; text-indent: -18pt;"><span lang="DE" style="font-family: "Courier New";"><span>o<span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span lang="DE">Wohltätigkeit, Mission?</span></div><div class="MsoListParagraphCxSpLast" style="margin-left: 18pt; text-indent: -18pt;"><span lang="DE" style="font-family: Symbol;"><span>·<span style="font: 7pt "Times New Roman";"> </span></span></span><span lang="DE">Und vor allem und zuletzt: Woran hängt mein Herz, wem vertraue ich, wem diene ich, wofür lebe ich?</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Ein Pauluszitat sei ans Ende gestellt: 1 Tim 6,1 EIN: <i>Ermahne die, die in dieser Welt reich sind, nicht überheblich zu werden und ihre Hoffnung nicht auf den unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich gibt, was wir brauchen.</i></span></div><div class="MsoNormal"><br />
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</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">(Brief von Kurt Igler an den Türkei-Korrespondenten einer bekannten deutschen Zeitung zu seinem Bericht über Evangelikale in der Türkei nach der Ermordung von Tilman Geske am 29.6.2007)</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE"> </span></div><div class="MsoNormal"><br />
<span lang="DE">Sehr geehrter Herr XY!</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Ich habe mit Interesse Ihren Artikel in der Zeitung YZ über die staatlich verordnete Hetze gegen Missionare in der Türkei gelesen. Es war hilf- und aufschlussreich, über die Hintergründe der bösen Stimmung gegen christliche Missionare zu lesen. Danke für diese Information.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Als freikirchlicher Pastor und Theologe möchte ich aber auch auf eine Aussage in ihrem Beitrag Bezug nehmen, die mir gar nicht gefallen und mich sehr irritiert hat.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Sie schreiben von "den sogenannten evangelikalischen Freikirchen, die tatsächlich aggressiv missionieren". Einerseits bezeichnen Sie die Freikirchen falsch, es müsste "evangelikal" heißen. Während Sie hier Unkenntnis zeigen, wissen Sie hingegen anscheinend genau, dass diese Freikirchen "aggressiv" missionieren. Was meinen Sie damit? Woher wissen sie das?...</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE"><a name='more'></a></span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE"><br />
</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Es ist höchst problematisch, im Zusammenhang mit Folter und Ritualmord an evangelikalen Christen davon zu sprechen, dass diese "aggressiv" missionierten. Heißt das, dass sie durch Aggression Gegen-Aggression provoziert haben?? Ist türkischer Unmut verständlich, weil "aggressiv" missioniert wird?? Ich denke, Sie haben hier in der Wortwahl schlimm daneben gegriffen.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">"Aggressiv" missionieren können Christen keinesfalls in der Türkei. Das ist verboten und unmöglich. Ich kenne auch keinen Missionar, der "aggressiv" missionieren möchte oder dies tut. Die Konsequenzen wären vermutlich Ausweisung oder Gefängnis. "Aktiv" missionieren ist nur beschränkt möglich, vor allem im persönlichen Gespräch mit Interessenten, kaum öffentlich. Allein das sollte sehr zu denken geben in einem Land, das Mitglied der EU werden möchte (Stichwort "Religionsfreiheit"). "Aktiv" missionieren und "aggressiv" missionieren sind jedenfalls sehr verschiedene Dinge.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Ich habe den Eindruck, "aggressive Mission" ist zu einer abschätzigen Stehformel zur Beschreibung der evangelistischen Bemühungen überzeugter Christen geworden, weil man christliche Mission grundsätzlich als Anmaßung versteht. Dabei haben Christen immer aktiv die Botschaft von Jesus weitergesagt, auch unter Verfolgung. Anders wäre das Christentum niemals die größte Weltreligion und prägend für die europäische Kultur geworden. Aber der weitaus größte Teil dieser Missionstätigkeit geschah auf friedliche, mit Wohltätigkeit verbundene, aufopfernde Weise von Menschen, die aus großer Überzeugung und mit einem tiefen Anliegen die Botschaft von der Versöhnung weitergesagt haben.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Wo Christen zur Gewalt gegriffen haben, wurden sie der Botschaft und dem Vorbild Jesu zutiefst untreu. Anders im Islam. Dort gab es wesentlich mehr "aggressive" Mission, und die konnte sich durchaus zu Recht auf den Gründer Mohammed berufen, der bekanntlich nicht gerade ein Pazifist war.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Sehr geehrter Herr XY, ich hoffe, Sie können meine Irritation verstehen und nehmen in Zukunft mehr Bedacht auf die Wortwahl in Bezug auf engagierte Christen. Meine Beobachtung ist, dass hier in den Medien viel Unwissenheit und Ignoranz herrscht, und dass sehr häufig ein Zerrbild von Christen entworfen wird. Man sucht beispielsweise gewisse extreme Erscheinungen an den Rändern der evangelikalen Bewegung und präsentiert diese als charakteristisch für die ganze große und vielschichtige Bewegung. Das ist unlauter. Ich unterstelle Ihnen letzteres nicht; aber nachdem Sie ein Medienvertreter sind, der sich mit diesen Themen beschäftigt, ersuche ich Sie, auf mehr Fairness in der Berichterstattung über Christen zu achten und hinzuwirken.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Mit freundlichen Grüßen</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Kurt Igler</span><span lang="DE">, Pastor</span></div>Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-2900503706620124982011-02-14T12:00:00.004+01:002011-02-14T13:39:00.101+01:00Drei Geschichten - Geistige Hintergründe zu "Manhattan"von Kurt Igler<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPyKGdwY0am4vjQ0FjNmtnlQZoPvGmvFZuFbidc7VPezFLP6pW0kaUf_OkVc1Bt79s2qwpyjVkLDeqGzKCy-nNwcCLPRQOEqp_Yx132S06RxNITuYhVzY2K4e0xXz9_cmVAbTY/s1600/Drei+Geschichten.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="143" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPyKGdwY0am4vjQ0FjNmtnlQZoPvGmvFZuFbidc7VPezFLP6pW0kaUf_OkVc1Bt79s2qwpyjVkLDeqGzKCy-nNwcCLPRQOEqp_Yx132S06RxNITuYhVzY2K4e0xXz9_cmVAbTY/s200/Drei+Geschichten.jpg" width="200" /></a></div><br />
(Gekürzt erschienen als Gastkommentar in „Die Presse“ vom 14.9.2001, S.2)<br />
<br />
Es ist ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen, sein Leben in eine zusammenhängende Geschichte einzuordnen. Dabei geht es um "Geschichte" im doppelten Sinn: den historischen Ablauf von Ereignissen wie auch eine Erzählung, die den Ereignissen einen Sinn und einen Zusammenhang gibt. Die katastrophalen Ereignisse vom 11. September in New York sollten auch uns Österreicher zum Nachdenken darüber anregen, in welche "Geschichte" wir uns selber einordnen wollen, und welche Auswirkungen diese Einordnung haben kann...<br />
<br />
<a name='more'></a><br />
Ich sehe – vorausgesetzt, die Attentate gehen tatsächlich auf das Konto islamischer Fundamentalisten – drei Geschichten, die hier aufeinander prallen. Die erste ist die abendländisch-christlich-freiheitliche Geschichte. Es ist die Geschichte, dass Gott den Menschen in seinem Bilde erschaffen hat, dass er sein Geschöpf in Jesus Christus besucht und erlöst hat, und dass Christus am Ende der Geschichte einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird, in denen Gerechtigkeit wohnt. Im Laufe dieser Geschichte haben die Menschen des christlichen Kulturkreises erkannt, dass die Errichtung des Paradieses Gott vorbehalten bleiben muss, dass der Versuch, Gottes Herrschaft mit Gewalt und politischen Mitteln zum Durchbruch zu verhelfen, ein Irrweg war. Die augustinisch-lutherische 2-Reiche-Lehre war ein entscheidender Schritt zu dieser Erkenntnis, und der 30-jährige Krieg hat praktisch gezeigt, wohin die Instrumentalisierung der Politik für religiöse Zwecke führt. Der Mensch in dieser Geschichte braucht nun nicht mehr versuchen, paradiesische Zustände schon hier und jetzt zu schaffen, sondern kann sich bescheiden und die Aufgabe menschlicher Politik darin sehen, Recht zu gewährleisten, Ordnung aufrechtzuerhalten, und Freiheit zu sichern. Der Staat braucht den Menschen nicht zu "beglücken" mit dem Versuch, innerweltliche Utopien durchzusetzen. In der Zeit zwischen Auferstehung und Wiederkunft Christi ist der Staat eine göttliche "Notverordnung" zum Wohle des Menschen, um Chaos und Anarchie zu verhindern. Die Erfüllung der religiösen Sehnsüchte und die Heraufführung idealer Zustände kommt erst am Ende. Staat und Kirche sind zwei verschiedene Dinge.<br />
<br />
Dieser Geschichte steht die morgenländisch-islamische Geschichte gegenüber. Im Gegensatz zur ersteren gibt es hier keine Trennung von Staat und Religion. "Islam" ist totale Unterwerfung unter Allah und seinen Willen. Dieser Wille betrifft das gesellschaftlich-politische Leben genauso wie das private. Jeder Moslem ist aufgerufen, sich dafür einzusetzen, dass diesem Willen in allen Lebensbereichen zum Durchbruch verholfen wird.<br />
Diese Geschichte erzählt auch von Allah als dem Schöpfer. Aber nicht als Erlöser. Alles hängt davon ab, sich in diesem Leben Allah zu unterwerfen und seinen Willen zu tun. Wer darin besteht, bekommt Anteil an der Auferstehung und am ewigen Leben im Paradies. In diese Geschichte sieht sich der Moslem verwoben. Er macht sich dafür stark, dass in allem Allahs Wille geschehe – schon jetzt, auch im Gemeinschaftswesen. Der Islam ist die letzte, größte Religion, die Erfüllung der Religionen und Prophetien, und sein Siegeszug ist gewiss und erforderlich.<br />
<br />
In dieser Geschichte steht dem Siegeszug des Islam der Westen im Wege. Teilweise durch seine Unterstützung der Juden, teilweise durch seine wirtschaftliche Macht und Unterdrückung, teilweise durch seine moralische Dekadenz. Die USA sind die Vormacht dieses Feindes des Islam. Und es nimmt ja auch nicht ganz wunder, dass der Westen als dekadent und als Verführer zum Bösen<br />
betrachtet wird. Menschen im Westen, die sich noch als Christen verstehen, können über viele kulturelle und gesellschaftliche Erscheinungen auch nur den Kopf schütteln.<br />
<br />
So prallt die Absicht, den Willen Gottes auch im öffentlichen Leben durchzusetzen und das eine Reich des Islam zu errichten, auf die Überzeugung, dass der Staat von Gott nur eine begrenzte Ordnungs- und Schutzfunktion übertragen bekommen hat. Dass man niemals mit Gewalt und Druck Glauben und Moral erzwingen darf. Dass zwar gewisse Rechte und Institutionen unbedingt geschützt werden müssen, aber dazu eben das Recht auf Freiheit, auf freie Meinungsäußerung und Religionsausübung, gehört.<br />
<br />
Dieser Konflikt wird die Zukunft der Weltpolitik mitbestimmen. Diese zwei Geschichten werden miteinander konkurrieren um Anerkennung und Annahme durch die Menschen und Nationen. Allerdings: die islamische Geschichte stellt sich zur Zeit wesentlich stärker dar als die christliche. Das Christentum in der westlichen Welt ist im Niedergang begriffen. Es zeigt dramatische Zerfallserscheinungen. Daher stellt sich die Frage, ob die abendländisch-christliche Geschichte der Konkurrenz überhaupt gewachsen ist.<br />
<br />
Denn die Mehrheit der westlichen Bevölkerung hat sich längst eine andere, eine dritte Geschichte gegeben: der Mensch ist durch Zufall entstanden, er ist ein höherentwickeltes Tier mit geistigem Bewusstsein, und er wird sich in Zukunft noch weiter entwickeln. Es gibt einen kontinuierlichen Fortschritt, wenn sich der Mensch nur nicht selbst auf dem Weg vorzeitig auslöscht. Der Einzelne hat keinen besonders hohen Stellenwert in dieser Geschichte, er ist ja nur eine unvollkommene Momentaufnahme in der Entwicklung, und sein Daseinszweck ist es, das Leben so gut wie möglich auszukosten, solange es währt. Werte, Moral, Wahrheit haben hier keine große Bedeutung, sind relativ und von den Menschen willkürlich bzw. nach Macht- und Interessenlage gesetzt.<br />
<br />
Gibt diese dritte Geschichte innere Kraft? Vermag sie zu beflügeln? Verleiht sie Disziplin, Engagement, Vitalität? Man möge das selbst beurteilen. Es scheint mir nicht möglich, dass diese Geschichte der islamischen standhalten kann. Die christlich-abendländische könnte es. Nur: wer macht sie noch zu seiner eigenen Geschichte?<br />
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September 2001Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-26668819247019602462011-02-14T11:47:00.007+01:002011-02-14T11:55:18.083+01:00Im Namen der Wahrheit!Oder: Ist Leidenschaft für die Wahrheit gefährlich?<br />
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Von Kurt Igler<span lang="DE"> </span> <br />
<div class="MsoNormal"></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjHPyEBrzczWr-O6VAv8OaSbq3eYqfnRpOUnZ1DEhuRUvbuSYYairdSVW265zzKawvIzwSoH3YdFQcCZINa0VTsRVnwH9gGc9oWr9ds28019LgELC6HfcrHsRtE1odeIzst5rFA/s1600/1704_Templer-Schwert.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="140" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjHPyEBrzczWr-O6VAv8OaSbq3eYqfnRpOUnZ1DEhuRUvbuSYYairdSVW265zzKawvIzwSoH3YdFQcCZINa0VTsRVnwH9gGc9oWr9ds28019LgELC6HfcrHsRtE1odeIzst5rFA/s200/1704_Templer-Schwert.jpg" width="200" /></a></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Es gibt einen sehr einfachen, fast banal klingenden Satz, den ich trotzdem für äußerst wichtig halte, von dessen Wahrheit ich zutiefst überzeugt bin, und dessen Tragweite viel zu Wenigen bewusst ist. Der Satz war zugleich der Titel eines Buches von Richard Weaver aus dem Jahr 1948, geschrieben unter dem Eindruck der vorangegangenen politischen Katastrophen.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Der Satz lautet: „Ideas Have Consequences“, auf deutsch „Gedanken haben Folgen“. Welche Folgen hatten die Gedanken und Überzeugungen eines Lenin, eines Stalin, eines Hitler! Oder eines Marx, eines Nietzsche, eines Rosenberg!</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Gedanken entfalten jedoch erst dann ihre stärkste Wirkung, wenn es sich um tiefste Überzeugungen handelt, wenn Menschen unbeirrbar an bestimmten Ideen festhalten, weil sie von deren Wahrheit absolut überzeugt sind. Weil Marx von der Wahrheit seiner Gedanken, vom Kommen einer neuen Welt mit einer neuen Menschheit, absolut überzeugt war, deshalb war er auch bereit, für das Herbeiführen dieser neuen Welt Opfer in Kauf zu nehmen – wohlgemerkt Menschenopfer! Der Marxismus hat im Namen dieser Wahrheit unzählige Menschen vernichtet, und ebenso der Nationalsozialismus im Namen seiner konkurrierenden Wahrheit...</span><br />
<br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE"><a name='more'></a></span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Gedanken, Überzeugungen haben also unermessliche Folgen, besonders dann, wenn sie im Gewande und im Namen der Wahrheit daherkommen.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Ist die Wahrheit also gefährlich? Sind Menschen, die voll Leidenschaft für eine Wahrheit eintreten, gefährlich? Wäre es besser, das Reden von absoluten, verbindlichen, allgemeinen Wahrheiten und gar von einer alles umfassenden Wahrheit überhaupt aufzugeben? Wäre die Welt dann friedlicher?</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Viele behaupten genau das. Es ist heute „in“, zu behaupten, alle Wahrheit sei relativ, subjektiv, nur persönlich, nicht allgemein verbindlich. Meine Wahrheit ist eine andere als deine, und niemand wage es, anderen seine Wahrheit aufzwingen zu wollen. Wer hat solche Dinge nicht schon oft gehört, vielleicht auch selbst gesagt. Und angesichts der furchtbaren Dinge, die im Namen großer, umfassender Wahrheiten geschehen sind, ist die Skepsis gegenüber absoluten Wahrheitsansprüchen und ihren Vertretern zu einem gewissen Grad verständlich.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Nur: Wenige denken die verheerenden Konsequenzen dieser relativistischen Sicht zu Ende. Wie gesagt: Gedanken haben Folgen – auch skeptische und zynische! Dazu ein persönliches, vor kurzem erlebtes Beispiel:</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">In einer Diskussion über Meinungsfreiheit sagte jemand zu mir sinngemäß: Niemand darf öffentlich Homosexualität als Sünde und falsch bezeichnen. Ich warf dann die Frage auf, ob es denn nach Meinung meines Gegenübers überhaupt absolut Wahres und Richtiges bzw. absolut Falsches und Böses gebe. Gibt es Maßstäbe für Wahr und Gut bzw. Falsch und Böse? Ist es z.B. immer falsch, unschuldige Kinder zu quälen?</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Die Antwort: Nein, Wahr und Falsch, Gut und Böse sind nie absolut, nie für alle gültig, immer subjektiv, letztlich immer eine willkürliche Festlegung durch die Mehrheit der Bevölkerung.</span></div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Darauf meine Frage: War es dann falsch, die Juden umzubringen, wenn die Mehrheit der Bevölkerung der Meinung war, es sei richtig? Nach einigem Herumdrucksen kam schließlich die Antwort: Ja, nur für uns heute ist es falsch, wenn damals die Mehrheit meinte, es sei richtig, dann war es auch richtig.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Ich war entsetzt. Vielleicht habe ich ein wenig überreagiert, aber ich war schlichtweg sprachlos. Hier hat jemand einmal konsequent ausgesprochen, was letztlich die Konsequenz unserer Wahrheitsskepsis und unseres totalen Relativismus und Subjektivismus sein muss. Gedanken haben Folgen! Freilich: nicht jeder Wahrheitsskeptiker geht so weit wie dieser Gesprächspartner. Aber die Lösung der Frage nach der Wahrheit kann nicht in der Preisgabe der Wahrheit bestehen! Sie kann auch nicht im Konstruieren von Wahrheiten bestehen, und im Versuch, die eigene, dem persönlichen Vorteil dienende Wahrheit allgemein durchzusetzen. In der Wertediskussion bekommt man heute den Eindruck, es gehe nicht um Wahrheit, sondern darum, wer am meisten Einfluss besitzt, um seine bevorzugten Werte allgemein durchzusetzen. Auch das ist ein Preis der Preisgabe der einen, für alle gültigen Wahrheit, dass man nicht mehr an eine allgemein einsichtige und unabhängige Wahrheitsinstanz appellieren, sich nicht mehr auf objektive Maßstäbe und Erkenntnisse berufen kann. Individualismus und Subjektivismus können sehr schnell zu Willkür und Manipulation führen.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Also: Missbrauch der Wahrheit darf nicht zur Preisgabe der Wahrheit führen. Es gibt einen besseren, den richtigen dritten Weg. Es ist der Weg der demütigen Beugung unter die Wahrheit, die Autorität über mich besitzt und der ich diene (wie schrecklich unmodern, wie altmodisch das doch klingt – und doch kommen wir nicht um diese Notwendigkeit herum). Die Wahrheit steht über uns, sie hat ihre Wirklichkeit und Kraft unabhängig von uns, und sie wird sich auch ohne uns durchsetzen. Deshalb sagt der Apostel Paulus an einer Stelle: „[W]ir vermögen nichts gegen die Wahrheit, sondern [nur] für die Wahrheit (2Kor 13,8). Und Albert Schweitzer ergänzt angesichts der Pervertierung der Wahrheit im großen Stil im 20. Jahrhundert: „Auf die Dauer vermag auch die frechste und bestorganisierte Propaganda nichts gegen die Wahrheit.“</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Auf der Seite, ja unter der Wahrheit zu stehen, ist der sicherste, der bleibende Standpunkt. Die Wahrheit bleibt bestehen, wenn alle Lüge längst Geschichte geworden ist. Wer sich der Wahrheit beugt, der bleibt mit ihr. Denn im Tiefsten ist die Wahrheit unmittelbar mit Gott selbst verbunden. Und nur, wer sich unter Gott selbst beugt, wer seine Wahrheit und Wirklichkeit anerkennt, besteht in den Stürmen dieses Lebens und über den Tod hinaus. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ – das sind unglaublich weitreichende Worte Jesu. Er ist die letzte Realität, er ist der Weg zu Gott, er ist das Leben selbst. An seiner Wirklichkeit führt kein Weg vorbei, ohne ihn haben wir die Rechnung dieses Lebens ohne den Wirt gemacht.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Es ist nicht bedrückend und schwer, sondern entlastend und erhebend, sich unter die Wahrheit Gottes und Jesu zu beugen. Es entlastet uns davon, selbst die Konstrukteure, die Vollstrecker, die Verteidiger der Wahrheit sein zu müssen. Es entlastet uns davon, unsere subjektive Wahrheit unbedingt durchsetzen zu müssen, und macht uns ruhig in dem Wissen, dass die Wahrheit Gottes, die wirkliche, umfassende, verbindliche, allgemein gültige Wahrheit, das letzte Wort haben wird.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Und es erhebt uns, weil wir hineingenommen werden in eine unglaublich große, majestätische Wirklichkeit. Die Wirklichkeit, dass ein anderer die Welt erdacht und gemacht hat, dass einer im Regiment sitzt, der mächtig, weise und gut ist, dass wir einen Platz in seinem großen Plan haben und einnehmen können, und dass er alles zu einem großen Happy End führen wird.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Wir sollten also durchaus leidenschaftlich für die Wahrheit eintreten. Aber vielleicht wäre es richtiger, zu sagen: Wir sollen leidenschaftlich von der Wahrheit ergriffen sein. Das Bewusstsein, dass die Wahrheit größer und stärker ist als wir selber, verleiht die nötige Gelassenheit und Zuversicht, ohne die Eifer für die Wahrheit tatsächlich gefährlich werden kann. Dieser Gefahr gilt es zu widerstehen, speziell von Christen. Jesus hat die Durchsetzung der Ziele Gottes nicht selbst in die Hand genommen. Er hätte für seine Verteidigung eine Armee von Engeln auf den Plan rufen können. Aber er hat stattdessen sein Leben und Geschick in die Hände des himmlischen Vaters gelegt und von ihm erwartet, dass er alles zum guten Ende bringt. Seien wir auch in dieser Hinsicht Jünger Jesu.</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span lang="DE">Gedanken haben Folgen. Überzeugungen von dem, was wahr ist, haben weitestreichende Folgen. Es kommt entscheidend darauf an, seine Überzeugung an das zu heften, was wirklich wahr ist. Starke Überzeugung ist wenig nutze, wenn ich vom Falschen überzeugt bin – im Gegenteil, sie kann unendlichen Schaden anrichten. Beugen wir uns unter die Wahrheit, die Jesus verkörpert und die er uns offenbart. Dann haben unsere Gedanken gute Folgen, und dann werden wir bleiben, weil wir in der Wahrheit leben (vgl. 3Joh 1,4).</span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div><div class="MsoNormal"><span style="font-family: "Calibri","sans-serif"; font-size: 11pt; line-height: 115%;">© Kurt Igler, 2008</span><span lang="DE"> </span></div><div class="MsoNormal"><br />
</div>Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-3371961440391941212011-01-28T16:32:00.008+01:002011-02-14T11:51:25.192+01:00Vom Nutzen der Theologie für das (Gemeinde)Leben Teil IIIvon Kurt Igler<br />
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-EFBSLqYf9XMJZxQuHdolsx_8MPWnNZs6YpdjyZ6TDnIprb4tHLHO-f4DvryR7hVlbNHhr-_UtY8FKSl5NF36j77Y9h9R_UTv2C0vg5jxyQ2jO8RmSwSsmBm4tY1Wm_cdDbtI/s1600/20027876-r1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="137" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-EFBSLqYf9XMJZxQuHdolsx_8MPWnNZs6YpdjyZ6TDnIprb4tHLHO-f4DvryR7hVlbNHhr-_UtY8FKSl5NF36j77Y9h9R_UTv2C0vg5jxyQ2jO8RmSwSsmBm4tY1Wm_cdDbtI/s200/20027876-r1.jpg" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Theologendebatte</td></tr>
</tbody></table><br />
B. <br />
<br />
Doch heißt das nun, dass alle Gläubigen Theologen werden müssen? Oder dass wir ohne Theologie nicht mehr auskommen, dass der einfache Glaube an Jesus nicht genügt? Heißt es, dass das Priestertum aller Gläubigen abgeschafft werden soll, die Kompetenz in geistlichen Fragen wieder an einige „Profis“ abgegeben werden soll? <br />
<br />
Nein, das wären verkehrte Schlussfolgerungen. Aber es heißt doch: in gewissem Sinn soll jeder Christ danach streben, ein guter Theologe zu sein. Denn jeder Christ ist in der Weise ein Theologe, dass er eine bestimmte Auffassung von Gott und der biblischen Wahrheit hat. Die Frage ist also nicht, ob Theologie oder keine, sondern ob gute oder schlechte Theologie. Wir sollen und wollen doch recht antworten, wenn man von uns Rechenschaft über den Glauben verlangt, und wir wollen doch nichts Falsches über Gott denken und sagen. Dazu hilft die Theologie, und dazu helfen gute theologische Bücher... <br />
<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
Natürlich muss nicht jeder Christ ein wissenschaftlicher Theologe werden. Aber jede Gemeinde muss sich darum bemühen, ihre Glieder gründlich in der biblischen Lehre zu unterweisen. Und die praktischen Auswirkungen der Lehre müssen unbedingt miteinbezogen und aufgezeigt werden. Dazu braucht die Gemeinde Jesu Theologen. Jeder, der die Gemeinde in der Bibel unterweist, ist ein Theologe. Er ist vielleicht kein ausgebildeter Theologe. Aber er muss theologisch arbeiten, und dabei ist er auf die Hilfe anderer Theologen, ihrer Unterweisung oder ihrer Bücher, angewiesen. Ich denke, es wäre sehr hilfreich, der Theologie zu ihrer legitimen Stellung zu verhelfen, wenn sich die Prediger und Lehrer einer Gemeinde als Theologen verstünden, die sich über ihre Theologie, die sie der Gemeinde vermitteln, Rechenschaft geben müssen. <br />
<br />
<br />
Nun könnte man freilich einwenden, dass allein das Bibellesen einen guten Theologen mache. Alles darüber hinaus führe weg vom klaren Schriftwort, stifte bloß Verwirrung und Verunsicherung. Ich denke, aus dem Gesagten geht bereits hervor, wie wichtig eine von der Schrift geprägte Sicht von Gott und auch der Welt ist – und eine solche Weltsicht kann man sich nicht ohne gedankliche, theologische Arbeit aneignen. Es ist richtig, die Bibel muss das Zentrum und die Grundlage aller Theologie bleiben. Aber um dieses Zentrum herum und auf dieser Grundlage gibt es viel Arbeit zu tun, damit diese Botschaft heute gehört, verstanden, und konkret umgesetzt wird. <br />
<br />
<br />
Theologie besitzt außerdem eine selbstkritische Funktion für die Gemeinde. Sie deckt falsche, unbesehen übernommene Vorstellungen auf, die wir in die Schrift hineinlesen. Sie identifiziert konfessionelle Scheuklappen. Sie zeigt uns unsere falschen Vorstellungen von der Umwelt und der Kultur, in der die biblischen Schreiber gelebt haben. Sie macht uns sensibel für unsere theologischen Lieblingsgedanken, die wir überall in der Bibel erkennen wollen und die uns dadurch den Blick verstellen auf die Vielfalt und die unterschiedlichen Nuancen der biblischen Bücher. Sie hilft uns in unserer Unfähigkeit, mit biblischer Poesie, mit prophetischen und apokalyptischen Bildern umzugehen, usw. <br />
<br />
<br />
Die Theologen gehören letztlich in die Liste von Epheser 4 hinein, sie sind Gaben Gottes an die Gemeinde, die ihr dienen zu ihrem Wachstum und Zurüstung zum Dienst. Sie sind verantwortlich für die rechte Lehre in der Gemeinde Jesu, für notwendige Korrektur, für Unterweisung in der Apologetik. Sie helfen den Gemeindegliedern, recht von Gott und seinem Wirken zu denken, für ihren Glauben Rechenschaft abzulegen, die Mitmenschen in ihrer Situation zu verstehen, und entsprechend in ihre Lage treffend hineinzusprechen. Und nicht zuletzt dabei, zu begreifen, wie sie in unserer Gesellschaft Salz der Erde und Licht der Welt sein können. <br />
<br />
<br />
C. <br />
<br />
Sollte es mir gelungen sein, manchen Leser vom Nutzen der Theologie für das persönliche und das gemeindliche Leben zu überzeugen, so will ich mich freuen. Mir ist bewusst, dass die Theologie in der Vergangenheit nicht nur Nutzen gebracht, sondern auch viel Schaden angerichtet hat. Das liegt jedoch nicht in der Natur der Theologie an sich, sondern an fehlgeleiteter, an häretischer Theologie. Leider spielte die deutschsprachige Theologie hier eine unrühmliche Vorreiterrolle und hat bibelskeptische Theologie in die ganze Welt exportiert. Dennoch gibt es in Deutschland und auf allen Kontinenten theologische Ausbildungsstätten, die der Wahrheit der biblischen Offenbarung verpflichtet sind. Und auch an den als liberal geltenden Universitäten gibt es Lichtblicke unter den Professoren. <br />
<br />
<br />
Theologen sind auch nur Menschen, deren Denken wie das aller Menschen Versuchungen zu Ungehorsam, Stolz, Unglaube, Anpassung, und Einseitigkeit ausgesetzt ist. Es gab jedoch immer auch positive, wertvolle, hilfreiche Theologie, auf deren Fundament wir als Christen mehr oder weniger bewusst stehen, und die auch heute noch ihre Notwendigkeit besitzt. Worin diese besteht, habe ich versucht, zu zeigen. Es ist mein Wunsch, dass unsere Gemeinden und Kirchen in Österreich durchdrungen und begeistert werden von einer biblisch fundierten, gründlichen, gegenwartsbezogenen, praktischen, motivierenden, Gott verherrlichenden Theologie. Es wird keinesfalls zu ihrem Schaden sein.Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-21431973959157199052011-01-28T16:29:00.003+01:002011-02-14T11:51:42.094+01:00Vom Nutzen der Theologie für das (Gemeinde)Leben Teil IIVon Kurt Igler<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNVuFgUjD5VWO2GvjhDFTpR4mu4lkFDiPVDRmdKXAFJ0ucOrXn_NEChwlRpRg30ntqbem4OQZMWvPmDqArdQ9NFRKEENFcW8z_Q3n7fLYF3UMlDvNdEmj62YRmYNnGl3nO6YS4/s1600/theologie.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNVuFgUjD5VWO2GvjhDFTpR4mu4lkFDiPVDRmdKXAFJ0ucOrXn_NEChwlRpRg30ntqbem4OQZMWvPmDqArdQ9NFRKEENFcW8z_Q3n7fLYF3UMlDvNdEmj62YRmYNnGl3nO6YS4/s200/theologie.jpg" width="117" /></a></div><br />
3. Wenn man weiter danach fragt, wieso man recht von Gott und der Welt denken soll, und wieso man gute Gründe für die Wahrheit der Offenbarung Gottes anführen soll, dann gelangt man zu einem dritten Grund für die Wichtigkeit der Theologie: <br />
<br />
Und zwar hängt die Notwendigkeit, Theologie zu treiben, zusammen mit dem bereits erwähnten Liebesgebot, mit dessen zweitem Teil: <i>Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.</i> <br />
<br />
Die Liebe zu unseren Mitmenschen bewegt uns dazu, ihnen auch von Jesus zu sagen, ihnen auch die Liebe Gottes nahe zu bringen, damit sie glauben und gerettet werden. Wir müssen mit ihnen kommunizieren, uns ihnen verständlich mitteilen, auf sie mit ihren Fragen und Nöten eingehen und das Wort Gottes in ihre persönliche Situation hineinsprechen... <br />
<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
Das bedeutet nicht, dass ich meinem Gesprächspartner nach dem Mund reden soll, und auch nicht, dass ich ihm nichts zumuten darf, was ihn herausfordert und in Frage stellt. Aber gerade wenn ich ihm die Zumutung des Glaubens verdeutlichen will, muss er verstehen, was ich sage. Es muss unser Bemühen sein, dass unser Gegenüber durch uns mit der Wahrheit über Gott konfrontiert wird, und zwar so, dass er weiß, was wir meinen. <br />
<br />
Hier kommt wiederum die Theologie ins Spiel. Theologie versucht, die Fragen und das Denken der Gegenwart ernst zu nehmen, zu sehen, welche Antworten auf die Fragen gegeben werden, und zu zeigen, dass die Bibel und der Glaube an Jesus Antworten auf Fragen geben, die ohne sie letztlich ungelöst bleiben. <br />
<br />
Zwei Beispiele dazu: heute in der Zeit der so genannten Postmoderne ist den Menschen das Vertrauen auf die menschliche Vernunft gründlich vergangen. Man hat die Suche nach der einen Wahrheit mittels der Vernunft aufgegeben und resigniert behauptet, es gebe keine eine, verbindliche Wahrheit, und selbst wenn, dann könnten wir sie nicht erkennen. Es gibt viele Wahrheiten, die unvermittelt nebeneinander stehen, einen Wahrheitspluralismus, jeder hat seine eigene Wahrheit. Die einsichtigeren Zeitgenossen haben erkannt, dass man in diesem Fall vielleicht gar nicht mehr von Wahrheit reden soll, denn wie können zwei Ansichten gleichzeitig wahr sein, die sich gegenseitig ausschließen? Und wenn eine Aussage wahr sein soll, und ihr Gegenteil ebenso, dann ist man endgültig in der Absurdität angelangt. Daher soll man nicht mehr von vielen Wahrheiten reden, sondern von vielen Meinungen, deren Wahrheitsgehalt nicht beurteilt werden kann. <br />
<br />
Können wir ermessen, welche Folgen dieser Wahrheitsrelativismus bzw. -skeptizismus hat? Kann man so wirklich leben? Ohne verbindliche Wahrheit, ohne Wegmarkierungen, ohne wahre Erkenntnis über die Welt und mich selbst? Und welche erlösende Antwort gibt uns Gott in diese Situation hinein durch die Offenbarung seiner Wahrheit! <br />
<br />
Ein zweites Beispiel: mit dem Glauben an die Fähigkeiten der Vernunft ist auch der Fortschrittsglaube in die Krise geraten. Der moderne Mensch war der Überzeugung, dass er mittels seines Verstandes und seiner unbegrenzten Fähigkeiten ein irdisches Paradies errichten könnte, ob das nun als Klassenlose Gesellschaft oder Drittes Reich oder materielles Schlaraffenland ausgemalt wurde. Dieser Optimismus ist auch verflogen. All die praktischen Versuche, die neue Welt zu erschaffen, sind gescheitert. Man hofft vielleicht noch auf die schrankenlose Marktwirtschaft, und darauf, dass sich Demokratie und Rechtsstaat irgendwie doch auf der ganzen Welt durchsetzen. Aber angesichts der geopolitischen Entwicklung, des weltweiten Terrors, der moralischen und demographischen Krise des Westens, scheint diese Hoffnung wenig Berechtigung zu haben. Die Angst vor der Zukunft wächst, und mit ihr die Ahnung, dass wir uns auf schwierige Zeiten einstellen müssen. Was bringt die Zukunft? Was sollen wir erstreben, worauf wollen wir hinarbeiten? Können wir die Zukunft gestalten, oder kommt sie unaufhaltsam auf uns zu, sind wir ihr als unserem Schicksal einfach ausgeliefert? <br />
<br />
Wiederum: welche Hoffnung bietet uns dagegen das Wort Gottes! Die Zusage Gottes, dass wir nicht dem blinden Schicksal ausgeliefert, sondern in der Fürsorge Gottes geborgen sind, der die Geschichte lenkt und sie zu einem guten Ende bringt! Dass sein Reich kommt! Dass es bereits angebrochen ist, und dass es überall dort schon gegenwärtig ist, wo Gott in seiner Gemeinde durch seinen Geist regiert! Und dass es sich dort wahrhaft gut leben lässt, wo es der Gemeinde Jesu gelingt, Kultur und Gesellschaft durch ihr Beispiel und ihren Einsatz zu prägen. <br />
<br />
Aber ohne Theologie können wir diesen Fragen und Krisen nicht angemessen begegnen. Wir können den notwendigen Bezug zwischen der gegenwärtigen Situation, in der wir uns als Gesellschaft befinden, und dem Wort Gottes ohne Theologie nicht herstellen. <br />
<br />
4. Ein vierter Grund für die Notwendigkeit der Theologie sei noch angeführt, und er folgt aus den Worten Jesu in Matthäus 5,13-14: <br />
<br />
<i>Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als daß man es wegschüttet und läßt es von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. </i><br />
<br />
Jesus bezeichnet seine Leute als „Salz der Erde“ und „Licht der Welt.“ Er spielt damit auf zwei Funktionen an, die die Gemeinde Jesu in dieser Welt hat: einerseits eine bewahrende, erhaltende Funktion, und andererseits eine wegweisende, Orientierung gebende. Wenn man so will, eine konservative und eine progressive. Christen sollen in der Gesellschaft für das Gute eintreten, es verkünden, es beispielhaft vorleben, um sie vor dem Niedergang zu bewahren. Oder vor einer Umwertung aller Werte, wie wir sie gegenwärtig beobachten und deren Auswirkungen wir zu spüren beginnen, man denke nur an die Infragestellung der Würde menschlichen Lebens in der Embryonenforschung, in der Abtreibungsfrage und in der Euthanasiedebatte. <br />
<br />
Und Christen haben die Aufgabe, Orientierung zu geben, zu zeigen, wie Leben gelingt, dass Ehe und Familie unverzichtbar sind für das menschliche Glück und Gedeihen, dass es gute Ordnungen gibt, die das Leben nicht einschränken, sondern schützen. Sie sollen Antworten geben können auf die Frage: „Wie können wir denn leben?“ <br />
<br />
Sie werden das aber nur können, wenn sie diese Dinge durchdacht haben, wenn sie theologisch gearbeitet haben. Wenn sie erkannt haben, was der Auftrag Jesu an seine Gemeinde für die Gesellschaft ist, und wie sie ihn wahrnehmen können. Die Beantwortung der Frage: was heißt es denn, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein?, ist eine Aufgabe der Theologie, und die Gemeinde muss diese Antwort hören und verstehen.<br />
<br />
<br />
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif"; font-size: 11pt; line-height: 115%;">© Kurt Igler, 2004</span>Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-19201939210126122922011-01-28T16:26:00.004+01:002011-02-14T11:51:54.852+01:00Vom Nutzen der Theologie für das (Gemeinde)Leben Teil IVon Kurt Igler<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjRpDU0fRlWkSC3JRRngW8hoe26LLpD5GfLEsuzYzVNh6xrODRpwO4-vGS6atJSkEOSKouES_H_WyofHTi02gHjjrMc5jf6wf-xe7768oLUPYZeviFytGxlIZFSl48RR9ZBewHC/s1600/cod_ill_8.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="195" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjRpDU0fRlWkSC3JRRngW8hoe26LLpD5GfLEsuzYzVNh6xrODRpwO4-vGS6atJSkEOSKouES_H_WyofHTi02gHjjrMc5jf6wf-xe7768oLUPYZeviFytGxlIZFSl48RR9ZBewHC/s200/cod_ill_8.jpg" width="200" /></a></div><br />
„Wenn du Theologie studierst, wirst du den Glauben verlieren!“ „Theologie studieren bedeutet, dass Du die Bodenhaftung verlierst, dass du dich in nutzlose Spekulationen und Streitigkeiten verstrickst, dass du dich vom wirklichen Leben und praktischen Christsein entfernst.“<br />
Solche und ähnliche Aussagen bekommt man in christlichen Gemeinden und Kreisen immer wieder zu hören. Vielleicht werden dann auch biblische Verse zitiert wie die Mahnung des Paulus an Timotheus in 1. Tim. 1,3-7 (Zitate, wenn nicht anders vermerkt, aus Luther 84):<br />
<i>Du weißt, wie ich dich ermahnt habe, in Ephesus zu bleiben, als ich nach Mazedonien zog, und einigen zu gebieten, daß sie nicht anders lehren, auch nicht achthaben auf die Fabeln und Geschlechtsregister, die kein Ende haben und eher Fragen aufbringen, als daß sie dem Ratschluß Gottes im Glauben dienen. Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben. Davon sind einige abgeirrt und haben sich hingewandt zu unnützem Geschwätz, wollen die Schrift meistern und verstehen selber nicht, was sie sagen oder was sie so fest behaupten...</i><br />
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Oder Titus 3,9: <i>Von törichten Fragen aber, von Geschlechtsregistern, von Zank und Streit über das Gesetz halte dich fern; denn sie sind unnütz und nichtig.</i><br />
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Abgesehen davon, dass Paulus selbst wohl der größte Theologe aller Zeiten gewesen ist, ist diese theologiekritische oder sogar theologiefeindliche Einstellung aus mehreren Gründen problematisch, ja schädlich. Da sie aber gerade in evangelikalen Kreisen recht verbreitet ist, möchte ich an dieser Stelle eine Lanze brechen für die Notwendigkeit und den Wert einer gründlichen, zeitgemäßen, biblischen Theologie.<br />
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A. <br />
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1. Zunächst sei der Herr Jesus selbst zitiert mit seiner Aufforderung zu ganzheitlicher Gottesliebe:<br />
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Lukas 10,27: <i>Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. </i>(Einheitsübersetzung) <br />
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Wir sollen also Gott auch mit unserem Denken, unseren Gedanken, ehren und lieben, ihm Respekt erweisen durch das rechte Denken von ihm, seinem Wort, seiner Welt und seinen Geschöpfen. <br />
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Dazu braucht es Theologie. Jeder Christ macht sich seine Gedanken über Gott, sein Wort, seine Gebote, über Herkunft, Zustand und Zukunft dieser Welt. Theologie beschäftigt sich mit genau diesen Fragen: mit dem Wesen Gottes und der Heiligen Schrift, dessen richtiger Auslegung, und damit, was dieses Wort über uns Menschen und die Schöpfung zu sagen hat. Es macht Gott Ehre, wenn wir uns bemühen, richtig über diese Gegenstände zu denken. Das gelingt niemandem automatisch, sondern ist mit dem Studium des Wortes Gottes verbunden, aber auch dessen, wie andere vor uns darüber gedacht haben. Wie so vieles in unserem (christlichen) Leben ist auch die rechte Erkenntnis Gottes eine gemeinsame Aufgabe, die Gott seiner Gemeinde stellt, und wo wir von anderen Gläubigen lernen können und sollen.<br />
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Richtiges Denken von Gott und seiner Welt ehrt aber nicht nur Gott. Es hat auch äußerst weit reichende Folgen für das Leben der Menschen. Ein amerikanischer Philosoph hat einmal ein Buch geschrieben mit dem Titel „Ideas Have Consequences“ – Ideen haben Folgen. Über dieses Thema könnte man nicht nur ein Buch, sondern ganze Bibliotheken schreiben. Die ganze Menschheitsgeschichte ist im Grunde eine einzige Illustration dieser Wahrheit. Karl Marx hatte eine bestimmte Sicht von der Gesellschaft. Seine Ideen haben die Welt verändert. Oder die von Nietzsche, von Hitler, von Mao. Die praktischen Auswirkungen richtigen wie auch verkehrten Denkens sind ungeheuerlich. Und wenn irregeleitetes Denken Völker und Nationen in den Abgrund reißen kann, wie ernst muss es uns dann als Christen damit sein, selbst richtig, Gottes Wort gemäß, zu denken, und solches Denken zu propagieren.<br />
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2. Sodann lesen wir beim Apostel Petrus folgende Aufforderung:<br />
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1. Petrus 3,15: <i>Haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.</i> (Einheitsübersetzung)<br />
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Wir werden also aufgefordert, für unseren Glauben Rechenschaft zu geben, Rede und Antwort zu stehen, Gründe anzuführen, warum wir glauben, was wir glauben, und warum es auch andere glauben sollen.<br />
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Hier ist der ganze Bereich der Apologetik angesprochen. Apologetik ist der Bereich der Theologie, in dem es darum geht, den Glauben zu verteidigen und zu rechtfertigen (griechisch apologia = Verteidigung, Rechtfertigung, v.a. vor Gericht). Wir glauben ja nicht ohne Grund an die biblische Offenbarung und an Jesus. Es ist nicht unvernünftig, daran zu glauben, ein Christ muss nicht vor dem Bibellesen den Verstand an der Garderobe abgeben, er muss keinen blinden Sprung in eine Finsternis machen, in der es keine vernünftige Rede geben kann. Jedes Mal, wenn man als Christ gefragt wird, wieso man an Jesus und ans Wort Gottes glaubt, begibt man sich auf das Gebiet der Apologetik. Wenn man anhand der Natur zeigen will, dass es einen Schöpfer geben muss, wenn man auf die erfüllte Prophetie der Bibel hinweist, wenn man die Zuverlässigkeit der Wunder oder der Auferstehung Jesu ins Feld führt: All das ist Theologie, genauer Apologetik. Und die Schrift selbst ermahnt uns, bereit und folglich auch vorbereitet zu sein für dieses Einstehen für die Wahrheit Gottes.<br />
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<span style="font-family: "Calibri","sans-serif"; font-size: 11pt; line-height: 115%;">© Kurt Igler, 2004</span>Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-9168419352954422972011-01-28T15:10:00.004+01:002011-02-14T11:52:11.203+01:00Die Mär von der medialen UnabhängigkeitVon Kurt Igler <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi1IER_bo4kWXgutIDyH33We6cMBfBU4p1i6FVkArEMb92srTrsjTUNF5F-kX4rSe0gJrEVaCrr5zk_cJz2ehS96NtBo7_oX0fsRKhbiFW6rhzbx3Ut6hsG35eZzgfiWF95piTu/s1600/zeitungen.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="120" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi1IER_bo4kWXgutIDyH33We6cMBfBU4p1i6FVkArEMb92srTrsjTUNF5F-kX4rSe0gJrEVaCrr5zk_cJz2ehS96NtBo7_oX0fsRKhbiFW6rhzbx3Ut6hsG35eZzgfiWF95piTu/s200/zeitungen.jpg" width="200" /></a></div><br />
Die meisten unserer großen (Print-)medien schmücken sich mit dem Attribut „unabhängig“. Ja, es gehört zum hehren Selbstverständnis seriöser Medien, keiner bestimmten Partei oder Interessenvertretung verpflichtet zu sein. Diffiziler wird es bei der Frage nach der Abhängigkeit von Religionen und Weltanschauungen. Mag sein, dass manche sich selbst auf diesem Gebiet als unabhängig, neutral, vorurteilsfrei betrachten, Probleme von verschiedenen, auch unterschiedlichen Standpunkten her beleuchtend. Ein Beispiel dafür lieferte vor einiger Zeit die „Presse“: zu Mel Gibsons Film über die Passion Christi kamen zwei Redakteure mit dezidiert verschiedener Beurteilung zu Wort, in meinen Augen durchaus begrüßenswert... <br />
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Freilich vertreten die meisten Medien eine bestimmte „Blattlinie“, eine Ausrichtung, die sich weltanschaulich keineswegs als neutral bzw. unabhängig bezeichnen darf. Über dieses Faktum täuscht das pauschale Zierwort „unabhängig“ allzu leicht hinweg, und es würde der Information der Medienkonsumenten dienlich sein, diese redaktionelle Linie deutlicher als üblich offen zu legen. <br />
Die Festlegung auf ein bestimmtes Verständnis und eine bestimmte Beurteilung der öffentlichen Ereignisse muss in sich noch kein größeres Problem darstellen. Weitaus problematischer erscheint mir die erschreckende Gleichförmigkeit unserer Medien in ihrer weltanschaulichen Ausrichtung. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich mich nun auf sehr dünnes, gefährliches Eis begebe. Dennoch bin ich überzeugt, dass ein kritischer Geist, der zu manchen Informationen Zugang hat, die wenig Öffentlichkeit erhalten, unweigerlich zu dieser Diagnose gelangen wird. <br />
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Zur Untermauerung meiner Behauptung möchte ich einige Fragen in den Raum stellen, die die enge Bandbreite der veröffentlichten Meinung in den großen österreichischen Medien offenbaren sollen: <br />
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Warum wird über christliche Kirchen und Lehren überwiegend mit einem zynischen, verächtlichen Unterton berichtet? In letzter Zeit lieferte auch der ORF in seinen Nachrichtensendungen deutliche Beweise für diese Tendenz (in einem Beitrag über den Drehort der „Passion Christi“ sowie durch ein angebliches Philosophenzitat aus dem Munde der Präsentatorin nach einem Bericht über „Marienkreuze“ in Österreich). <br />
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Warum wird die moderne Forderung nach Ablösung der Sexualität von der Institution Ehe in keinem größeren Medium in Frage gestellt? Warum gilt immer schon als richtig, was vorherrschende Meinung und Praxis ist? Und wenn wir schon bei diesem Thema sind: warum wird der LifeBall in sämtlichen Berichten als buntes, nettes, fröhliches Charity-event zur Unterstützung Aids-Kranker beworben? Gäbe es nicht eine berechtigte andere Sichtweise? <br />
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Oder: als Nachgeborener empfinde ich ein großes Bedürfnis, die Entwicklungen im so genannten Dritten Reich zu verstehen und die nötigen Lehren daraus zu ziehen. Verstehen setzt aber selbständiges Fragen voraus, zu fragen, „wie es eigentlich gewesen“ (von Ranke). Warum wird aber gerade solch ernsthaftes Fragen durch zahlreiche Tabus, Sprachregelungen, unhinterfragbare Urteile verunmöglicht? Warum muss man die Untaten der Nazis schon mit möglichst intensiver Abscheu verurteilen, bevor man sich noch mit ihnen beschäftigen durfte? <br />
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Ich habe bewusst Fragen gewählt, die provozieren, die gegen die herrschende „political correctness“ verstoßen. Man kann an ihrer Auswahl sicherlich Elemente meiner eigenen Weltanschauung erkennen. Aber das ist nicht so wichtig, und mit etwas Anstrengung könnte man ganz andere Beispiele finden. <br />
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Mir ging es mit diesen Fragen darum, die Engführung und Abhängigkeit der veröffentlichten Meinung von einer bestimmten Weltanschauung aufzuzeigen, und dass es in unseren Medien durchaus nicht bloß um objektive Wahrheitsfindung geht. Das, was sie an unserer Gesellschaft für gut befinden, und das, was sie für erstrebenswert halten, färbt notwendigerweise die Berichte und Kommentare der Journalisten. <br />
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Wenn diese Tatsache stärker ins öffentliche Bewusstsein eindringen, und wenn es in Zukunft in unseren Medien eine breitere Diskussion darüber geben sollte, worin denn das Gute und Erstrebenswerte besteht, so kann das nur zu unserem Vorteil sein. <br />
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<span style="font-family: "Calibri","sans-serif"; font-size: 11pt; line-height: 115%;">© </span>Kurt Igler, Juni 2004Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-32339954.post-1994754287616720612011-01-28T14:59:00.012+01:002011-02-14T16:17:33.436+01:00Wie vernünftig ist der christliche Glaube?<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"></div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Von Kurt Igler</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgljero4Kd1S-vB_cD0xf5-uz-tf9bzBUZ7xheUtOV7iqQ9DzAauPJK4VMYC91jXUla67JbsjgTMAb8bs6WVHKEzgjHJLW4YcLW21eTAbjn7IGFSvaJ254YyohMcrwVJxwSAIG_/s1600/Denken+erw%25C3%25BCnscht.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="144" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgljero4Kd1S-vB_cD0xf5-uz-tf9bzBUZ7xheUtOV7iqQ9DzAauPJK4VMYC91jXUla67JbsjgTMAb8bs6WVHKEzgjHJLW4YcLW21eTAbjn7IGFSvaJ254YyohMcrwVJxwSAIG_/s200/Denken+erw%25C3%25BCnscht.jpg" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: xx-small;">Geralt/Photoopia</span></td></tr>
</tbody></table><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">"Glauben heißt nicht Wissen", hört man immer wieder einmal. Und auf dem Klappentext des Bestsellers "Der Gotteswahn" von Richard Dawkins finden sich die Worte: "Religion ist irrational, fortschrittsfeindlich und zerstörerisch." Es ist ein weitverbreitetes Vorurteil, dass der Glaube (erst) dort beginnt, wo das Wissen aufhört; und dass folglich der Bereich des Glaubens immer kleiner wird, je mehr das Wissen der Menschheit wächst. Doch wie verhält es sich tatsächlich mit Verstand und Glaube, mit Vernunft und Religion? Sind sie getrennte Bereiche? Haben Denken und Wissenschaft nichts mit Glaube zu tun, und umgekehrt der Glaube nichts mit Denken und Wissen? Oder sind sie gar miteinander deckungsgleich, sodass uns Verstand und Glaube notwendig zu den gleichen Erkenntnissen führen müssen? Die richtige Lösung liegt häufig in der Mitte, und so werde ich im folgenden argumentieren, dass Verstand und Glaube viel miteinander zu tun haben, eng miteinander verflochten, aber dennoch nicht deckungsgleich sind. Denn es gibt Wissensbereiche, die unserer menschlichen Vernunft nicht direkt zugänglich sind, die sich uns aber dennoch erschließen können...<br />
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</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><a name='more'></a></div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
Meine These ist, dass der christliche Glaube durch und durch vernünftig ist; aber dass er auch über das hinausgeht, was die menschliche Vernunft ohne übernatürliche Offenbarung erkennen kann. Er ist daher vernünftig und übervernünftig, natürlich und übernatürlich zugleich.</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Um das näher auszuführen, möchte ich den Begriff der Vernunft erläutern. Was macht die menschliche Vernunft aus? Was kann die menschliche Vernunft leisten? Und welche Rolle spielt der christliche Glaube für die menschliche Vernunft?</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Zunächst zur Definition von "Vernunft". In dem Wort steckt das Verb "vernehmen". Das ist wichtig, denn es zeigt uns, dass die Vernunft nach außen hin orientiert ist, dass sie etwas von außen auf sie Zukommendes vernimmt und erkennt. Den Verstand gebrauchen heißt nicht einfach, sich in seinem Zimmer einzuschließen, seinen eigenen Verstand zu befragen und mit den Lösungen für all die Fragen wieder herauszukommen, die man so hat. Sondern es heißt, zu vernehmen, wahrzunehmen, aufzunehmen, freilich dann auch zu analysieren, einzuordnen, Verbindungen und Zusammenhänge zu erkennen, etc.</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Um etwas zu vernehmen, brauchen wir Wahrnehmungsorgane. Das sind zunächst unsere Sinnesorgane. Durch sie nehmen wir Gerüche, Berührungen, Bilder, Geräusche, Geschmäcker wahr. Durch unser Gehirn bzw. unseren Geist werden diese Wahrnehmungen zu verstehbaren Eindrücken, Erlebnissen und Begegnungen verarbeitet. Das führt uns aber bereits weit über die reinen Reizwahrnehmungen durch unsere Sinnesorgane hinaus. Die Erfahrungen unseres Lebens, so wie wir sie als Personen, als Wesen mit Leib und Seele, erleben, können nicht reduziert werden auf Physik, Chemie und die anderen Naturwissenschaften.</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Genau diese Reduktion menschlichen Wissens und menschlicher Vernunft auf das, was die Naturwissenschaften nachweisen, messen und untersuchen können, ist ein großes modernes Verhängnis. Zweifelsohne haben Technik und Naturwissenschaft unglaubliche Fortschritte gebracht in der Beherrschung der Natur, in Medizin, Wirtschaft und Landwirtschaft, in Mobilität und Kommunikation. Diese Erfolge dürfen aber nicht dazu führen, dass man das, was man so souverän wissenschaftlich erforschen und beherrschen kann, als das Wichtigste oder gar alles betrachtet, was es zu wissen gibt oder was überhaupt existiert. Wäre nur das wirklich, was man naturwissenschaftlich untersuchen kann, dann wären die größten und wichtigsten Bereiche unseres Lebens bloß Einbildung oder Illusion, so wie der Genuss von Musik, die Liebe zum Ehepartner, die Freude an der Schöpfung, menschliche Kreativität, die Begegnung mit interessanten Menschen, Freundschaften, usw. Desgleichen alle ethischen, moralischen Überlegungen und Entscheidungen. Zumindest wären diese Dinge bloß körperliche, physiologische Vorgänge, Punkt.</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Da mir das überhaupt nicht plausibel erscheint, gehe ich davon aus, dass die menschliche Vernunft nicht nur die Sinneseindrücke verarbeiten, sondern noch ganz andere Wirklichkeitsbereiche vernehmen, wahrnehmen kann. Sie kann im Bereich der Moral erkennen, was gut und was böse, was richtig und falsch ist. Sie kann im Bereich der Ästhetik erkennen, was schön ist. Und sie kann im Bereich der Philosophie zumindest teilweise erkennen, was wahr und was falsch ist. In all diesen Bereichen verhilft die Vernunft zu Erkenntnis, erschließt sie uns Bereiche der Wirklichkeit.</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Wie ist es nun aber mit der Religion? Ist das jener Bereich, in dem die Vernunft keine Rolle mehr spielt, wo man Denken und Verstand an der Garderobe abgeben muss, um ins Innere zu gelangen?</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Der Apostel Paulus scheint eine solche Sicht im 1. Brief an die Korinther zu bestätigen:</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">"Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben (Hiob 5,13): 'Die Weisen fängt er in ihrer Klugheit', 20 und wiederum (Psalm 94,11): 'Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, dass sie nichtig sind.'" (1Kor 3,18-20).</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Nun ist das bestimmt kein Plädoyer für Unvernunft und Leichtgläubigkeit. Gerade Paulus betont, wie sehr es darauf ankommt, in religiösen Fragen alle Dinge zu prüfen, sich ein Urteil zu bilden, den einen, wahren, heilbringenden Glauben anzunehmen. Und dennoch konstatiert er, dass menschliche Klugheit und Weisheit nicht ausreichen, Gottes Wahrheit zu erkennen und anzuerkennen, ja dass es häufig gerade die nach menschlichen Maßstäben besonders Schlauen und Gebildeten sind, die zu den erbittertsten Gegnern der Botschaft von Jesus Christus werden.</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Das liegt nicht an der Vernunft an sich. Sondern es liegt am Gebrauch der Vernunft. Das, was viele die "autonome" menschliche Vernunft nennen, widersetzt sich der Offenbarung Gottes. Die besonders Schlauen meinen häufig, es besser zu wissen als Gott. Sie meinen zu wissen, wie Gott die Welt regieren müsste, was er zulassen dürfte und was nicht, und in welcher Form er uns Menschen begegnen müsste, um von uns ernst genommen zu werden. Diese autonome, stolze, selbstherrliche Form der Vernunft ist Torheit bei Gott. Sie hat es aber auch deshalb schwer, Gott zu erkennen, weil sie nicht nur Gott Vorschriften machen will, sondern weil sie Gott überhaupt nicht will. Man will erkennen und anerkennen, was man will, und man will sein eigener Herr sein, das Leben nach den eigenen Vorstellungen führen und gestalten. Diese Vernunft wird Gottes Wege und Wahrheit nicht erkennen.</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div><div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">Es braucht daher eine vom Glauben erneuerte und beschenkte Vernunft, damit der Mensch in die ganze Wirklichkeit und Bestimmung seines Lebens hineinfindet. Die Wahrheiten des christlichen Glaubens sind nicht widervernünftig, sondern durch und durch vernünftig. Aber sie gehen über die menschliche Wahrnehmungsfähigkeit hinaus, sie betreffen auch Bereiche, die dem Menschen aus sich heraus unzugänglich sind. Vernunft, Vernehmen heißt in diesem Fall einfach Hören auf das, was Gott sagt, weil wir es anders nicht erfahren können. Und im Falle des christlichen Glaubens, der biblischen Offenbarung, sind das großartige Mitteilungen von Gottes Liebe und Barmherzigkeit, vom göttlichen Ursprung unseres Lebens und unserer Bestimmung zu ewiger Freude und Herrlichkeit. Wir sollten deshalb den wiederholten Appell Jesu an unsere Wahrnehmungsfähigkeit und Vernünftigkeit sehr ernst nehmen: "Wer Ohren hat zu hören, der höre!"</div><br />
<span style="font-family: "Calibri","sans-serif"; font-size: 11pt; line-height: 115%;">© Kurt Igler, 2010</span><br />
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;"><br />
</div>Kurt Iglerhttp://www.blogger.com/profile/00225198784715081758noreply@blogger.com0